Nach vier Jahren Pause Fichtelgebirgstag mit neuem Schwung

Harald Judas

Im Jahr seines 125-jährigen Bestehens begrüßt der FGV Bischofsgrün Vertreter aus drei Landkreisen. Der Kulturpreis des Vereins geht an den „Arbeitskreis Chronik“ der Gastgeber.

 
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Erfolgreicher Neustart für den Fichtelgebirgsverein: In Bischofsgrün hat er nach vier Jahren Pause den Fichtelgebirgstag wiederbelebt – als Mischung von Tradition und neuen Elementen und anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Bischofsgrüner FGV-Ortsgruppe.

Regionalausstellung

Erhalten blieb dabei, dass der Wimpel des Fichtelgebirgstags zu Fuß von Arzberg nach Bischofsgrün gebracht wird. Die Bischofsgrüner erwarteten die Wimpel-Gruppe am Ortseingang mit einem Festzug und begleiteten sie zum Festplatz zwischen Kurhaus und Schule. Dort übergab der Arzberger Bürgermeister Stefan Göcking den Wimpel offiziell an seinen Bischofsgrüner Kollegen Michael Schreier. Neu war eine eine kleine Regionalausstellung am Festplatz zwischen Kurhaus und Schule .

Der FGV-Hauptvorsitzende Rainer Schreier, gleichzeitig Bischofsgrüner Ortsvorsitzender, hob in seiner Begrüßung hervor, dass insgesamt 60 Helferinnen und Helfer im Einsatz gewesen seien. Die Tatsache, dass mit dem Hofer Landrat Oliver Bär, dem stellvertretenden Wunsiedler Landrat Roland Schöffel, dem weiteren Landratsstellvertreter Stephan Unglaub aus Bayreuth und Landrat Florian Wiedemann selbst drei Landkreise vertreten waren, sei ein klares Zeichen, dass der Schulterschluss gesucht wird, sagte Schreier.

Region im Herzen Europas

Stephan Unglaub drückte in seinem Grußwort auch seine Freude darüber aus, dass während der Corona-Pandemie viele mit dem Fichtelgebirge eine versteckte Ecke wiederentdeckt hätten, die maßgeblich vom ehrenamtlichen Wirken des Fichtelgebirgsverein profitiere. „Wir müssen gegenüber keiner Region zurückstehen“, fand auch der Hauptvorsitzende Rainer Schreier.

„Wir waren immer die Region im Herzen Europas“, stellte FGV-Hauptkulturwart Adrian Roßner in den Mittelpunkt seiner Rede. Auch der Kulturpreis des Fichtelgebirgsvereins wurde wieder vergeben – und blieb in Bischofsgrün. Denn bedacht wurde der „Arbeitskreis Chronik“ des Bischofsgrüner Fichtelgebirgsvereins unter der Leitung von Jörg Hüttner. In Bischofsgrün würden nicht nur die Heimat und die Kulturlandschaft gepflegt, sondern als „absolut beeindruckende Arbeit“ seit 2006 Heimatforschung in einem Arbeitskreis betrieben.

Rühriger Arbeitskreis

Dort legt man Wert darauf, dass die Öffentlichkeit Nutzen von den Aktivitäten hat. Der Arbeitskreis hat in 16 Jahren schon 21 heimatkundliche Bücher veröffentlicht. Darüber hinaus stellen die Mitglieder eine eigene ortshistorische Sammlung zusammen, in der Publikationen und Objekte der Vergangenheit für künftige Generationen gesichert werden. Auch mit dem historischen Ortsrundgang, der zu einer Entdeckungsreise durch den Ort oder den historischen Wolfsgarten einlädt, mache der Arbeitskreis die Spuren der Vergangenheit für die Öffentlichkeit sichtbar.

Auch Bergwacht feiert

Die Historie beleuchtete auch Dietmar Herrmann. Er erinnerte daran, dass es auch 100 Jahre her sei, dass auf dem Ochsenkopf der Asenturms gebaut wurde; der Mainwanderweg als erster Fernwanderweg Bayerns wurde vor 50 Jahren eingeweiht. Vor allem aber richtete Herrmann seinen Blick auf ein besonderes Jubiläum: die Gründung der Bergwacht für das Fichtelgebirge durch den Fichtelgebirgsverein vor 100 Jahren – als Kontroll- und Überwachungsorgan. Das Aufgabenfeld der Bergwacht habe sich verändert. Aus dem Naturschutz- und Ordnungsdienst sei durch den zunehmenden Wander- und Skitourismus ein Sanitäts- und Rettungsdienst geworden. Heute gebe es acht Bergrettungswachen, zwei ergänzende Bergwachten und über 250 aktive Bergretter.

Vor allem aber sollte der Fichtelgebirgstag doch ein Fest für die ganze Familie sein, mit Info- und Aktionsständen wie der durch das Naturschutzreferat angebotenen Möglichkeit, Nistkästen zu bauen. Und natürlich mit einem breiten Essensangebot und einer Bühne, auf der neben Blasmusik von den Original Fichtelgebirgsmusikanten und der Musikkapelle Flossenbürg die Gruppe Fuchsdeifelswild auch fetzige fränkische Musik in Mundart bot. ju

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