Mit der Entscheidung Glaubers minimieren sich allerdings die rechtlichen Möglichkeiten für die Naturschützer, weil damit das besonders schutzwürdige Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, kurz FFH, eine rechtliche Sonderstellung einnimmt. Zumindest in Bayern. Der LBV erwägt jedoch weitere Schritte, erzählt Oliver Thaßler. "Das Gebiet gehört zur Natura 2000 der Europäischen Union, aus unserer Sicht wird deshalb gegen geltendes EU-Naturschutzrecht verstoßen. Wir schließen deshalb eine Verbandsklage nicht aus."
Landrat Oliver Bär und Umweltminister Thorsten Glauber sehen dem gelassen entgegen. "Der Eingriff in die Natur ist eigentlich nur, dass die Brücke über die Natur gespannt wird", sagt Glauber. "Wir haben hier noch einen Pfeiler, der auf dem Boden aufsetzt und die Natur berührt." Wie sehr sich die Menschen nach touristischer Entwicklung sehnen, hätten die beiden Bürgerentscheide in den angrenzten Orten Lichtenberg und Issigau gezeigt. Mehr als 70 Prozent der Einwohner sprachen sich im Jahr 2018 für den Bau der Brücke aus.
Mit Glauber war auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Freie Wähler, gekommen, der sich beim Rundgang über die Burg "wie ein Ritter" fühlte. Bei der Finanzierung der Brücken stehen dem Chef der Freien Wähler aber noch harte Gespräche bevor. Aiwanger bestätigte den Beschluss des Ministerartes, das Projekt zu fördern, bislang allerdings mit nur sieben bis acht Millionen Euro aus dem sogenannten Röfe-Topf, Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen. Mittlerweile, nach drei Jahren Planung, ist der Bau allerdings mit 23 Millionen Euro veranschlagt und damit mehr als doppelt so teuer. Zunächst waren die Planer von zehn Millionen Euro ausgegangen. "Ich hoffe nicht, dass wir in drei Jahren wieder hier stehen und der Preis sich nochmal verdoppelt hat", sagte Aiwanger.