Nagel Von der Hohen Matze in die Kläranlage

Uwe Reger von der VG Tröstau, Bürgermeister Helmut Voit, Richard Steppan, Geschäftsführer der Planungsgruppe Steppan, Daniel Seidel von der Baufirma VSTR und Bauleiter Daniel Seidel packten zum Start der Fremdwasserentflechtung im Ferienhausgebiet Wurmloh gemeinsam an. Foto: Christian Schilling

Im Ferienhausgebiet Wurmloh beginnt die Fremdwasser-Entflechtung. Unter anderem wird Regen in Zukunft durch einen gesonderten Kanal in den Hauptort abgeleitet.

 
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Nagel - Mit dem Spatenstich zur Fremdwasser-Entflechtung im Fe-riengebiet Wurmloh hat Bürgermeister Helmut Voit das erste große Bauprojekt seiner noch jungen Amtszeit in Angriff genommen. Bereits im Oktober kommenden Jahres soll die Maßnahme in dem Gebiet in dem Nagler Ortsteil vollendet sein.

Das Wasser fließt nun einmal bergab. "Das war schon immer so", sagt Nagels Bürgermeister Voit vor dem Spatenstich. Das war auch in den 1970er-Jahren so, als das Ferienhausgebiet entstanden ist. Damals legte man allerdings kaum Wert darauf, das anfallende Oberflächenwasser getrennt in die Kanalisation einzuleiten. Bereits seit 2007 versucht die Gemeinde Nagel, dies zu ändern, wie der Rathauschef beim Start des Bauprojekts erläuterte. Und seitdem ist auch viel Wasser die Gregnitz hinabgeflossen.

Damals seien ein Sanierungskonzept erstellt und die Kanalisation mit Kameras befahren worden. Vorschläge zur Verminderung des hohen Fremdwasseranteiles lagen dem Gemeinderat dann im Jahr 2008 vor. Im gleichen Jahr sei auch ein hydrogeologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden. Nach Rücksprachen mit den zuständigen Behörden stellte sich heraus, dass auch ein Regenrückhaltebecken benötigt werde. Dazu baute die Gemeinde den ehemaligen Eisteich, den "Mauth-Weiher", um. Weitere Jahre zogen ins Land, in denen vermehrt auch die Bürger mit ins Boot geholt wurden.

2018 habe die Gemeinde das Projekt ausgeschrieben, länger dauernde Grundstücksverhandlungen hätten den Start jedoch weiter verzögert. In all den Jahren musste jeder Kubikmeter des Fremdwassers, teilweise handelte es sich um nicht verschmutztes Wasser, vom Ferienhausgebiet am äußersten Ende des Abwassersystems in Wurmloh durch den gesamten Ort geleitet werden. Teilweise müsse das Wasser auch heute noch gepumpt werden, um in die Kläranlage geleitet werden zu können. "Ich freue mich, den ersten Spatenstich mit setzen zu dürfen", sagte Voit und übergab das Wort an Richard Steppan von der gleichnamigen Planungsgruppe, der den weiteren Verlauf des Baus erklärte.

"Das meiste Wasser kommt von der Hohen Matze", sagte Steppan. Dies würde nun anstatt in einem Misch- in einem Trennsystem aufgefangen. Hierzu sei der Bau eines Schmutzwasserkanals nötig, der die Bürgermeister-Pfauntsch-Straße mit den Straßen Bibergraben, Bärenrangen und Otternwiese verbindet. Genutzt werde auch der bestehende Kanal für Oberflächen- und Drainagewasser, Teile davon müssten saniert werden. Im Bereich Bärenrangen 11 werde ein Drainage-Kanal angelegt. Gleichzeitig würden in Teilbereichen die Trinkwasserleitung erneuert und der Breitbandausbau vorbereitet. Mit dem Bau werde noch heuer begonnen, im ersten Bauabschnitt würden Bäume und Sträucher gerodet. Erst 2021 werden laut Steppan die Anwohner direkt von den Baumaßnahmen betroffen sein, würden aber stets rechtzeitig benachrichtigt.

Die Kosten für das Projekt bezifferte Uwe Reger vom Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Tröstau mit 770 000 Euro. Die Gemeinde Nagel erfülle die Kriterien für ein Förderprogramm zur Sanierung und Erneuerung von Kanälen und Wasserleitungen des Freistaats Bayern. Deshalb könne die Gemeinde mit einer Förderung von mehr als 80 Prozent rechnen.

Dafür dankte Bürgermeister Voit bereits im Voraus. Ebenso galt sein Dank Daniel Seidel und Johannes Wendler von der ausführenden Baufirma VSTR AG Rodewisch, Richard Steppan für die Planung sowie der Familie Zemsch und Jürgen Riedel, die während der Baumaßnahmen Grundstücke für das Equipment der Baufirma zur Verfügung stellten.

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