Nahe Nürnberg Viele offene Fragen um tödlichen Schuss nach Messerangriff

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Ein Blick auf den Tatort nach einem größeren Polizeieinsatz am Bahnhof in Mittelfranken. Nach einem Messerangriff auf Bundespolizisten sind noch viele Fragen offen. Foto: dpa/Daniel Löb

Wieder gibt es einen Messerangriff auf Polizeikräfte. Eine Beamtin schießt, der mutmaßliche Angreifer stirbt. Wer war der mutmaßliche Täter und welches Motiv hatte er?

 
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Erst Mannheim, nun Lauf an der Pegnitz: Erneut hat ein Mann Menschen in der Öffentlichkeit mit einem Messer angegriffen. In Lauf an der Pegnitz bei Nürnberg richtete sich die Attacke gegen drei Kräfte der Bundespolizei. Eine Beamtin erschoss den Täter. In Mannheim hatte es zuvor bei einem Messerangriff auf dem Marktplatz fünf Verletzte gegeben, ein Polizist starb. Was über die Tat in Mittelfranken bisher bekannt ist:

Nach Angaben der Polizei soll der mutmaßliche Angreifer zunächst auf einen Streifenwagen der Bundespolizei losgegangen sein. Nach dpa-Informationen hatte er an der Fahrzeugtür gerüttelt - und dabei keine Waffe sichtbar getragen. Als die drei Beamten ausstiegen, soll er diese mit einem Messer angegriffen haben. 

Aus Sicherheitskreisen hieß es, dass die Beamten zuerst Pfefferspray eingesetzt hätten. Als das keine Wirkung zeigte, gab die Beamtin Medienberichten zufolge einen Warnschuss in die Luft ab. Als der mutmaßliche Angreifer sich davon nicht habe beeindrucken lassen, habe sie auf ihn geschossen. Demnach wurde der Mann in den Bauch getroffen. Die Beamten leisteten der Polizei zufolge sofort Erste Hilfe, später kam ein Notarzt dazu. Sie konnten den Mann aber nicht mehr retten. 

Mann war vor dem Vorfall polizeibekannt

Bisher ist nicht viel bekannt. Bei dem Mann handelt es sich um einen 34-Jährigen mit iranischer Staatsangehörigkeit. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Mann vor dem Vorfall polizeibekannt. Unter anderem war er wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte auffällig geworden. 

Wo er lebte, konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht beantworten. Auch zu seinem Aufenthaltsstatus gab es vom bayerischen Innenministerium zunächst keine Informationen. Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk sprach Innenminister Joachim Herrmann (CSU) von einem Flüchtling. 

Die Bundespolizistin und ihre beiden Kollegen blieben bei dem Angriff unverletzt. Ob diese weiterhin ihren Dienst ausüben können oder während der Ermittlungen freigestellt sind, war unklar. Die Staatsanwaltschaft verwies wegen Auskünften zu dienstrechtlichen Fragen auf die Bundespolizei, die wiederum auf die Staatsanwaltschaft verwies. 

Motiv für die Tat noch unbekannt

Das Motiv für die Tat war am Tag danach noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft in Nürnberg und die Kriminalpolizei haben die Ermittlungen übernommen. Diese werden nun die Spuren vom Tatort auswerten und Zeuge befragen. An dem Tag war in Lauf an der Pegnitz Altstadtfest und entsprechend viele Menschen unterwegs. Die Ermittler müssen auch klären, wie die Tat genau abgelaufen ist. Ob ein oder mehrere Schüsse abgegeben wurden, konnten sie zunächst nicht beantworten.

Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei in Bayern zeigt der Messerangriff exemplarisch, wie es um die Sicherheit in Deutschland steht. Die Bundesinnenministerin und alle verantwortlichen Politiker müssten mehr Verantwortung für die innere Sicherheit übernehmen, forderte der stellvertretende Landesvorsitzende für die Bundespolizei, Uwe Steinbrecher: „Es muss Schluss sein mit leeren Phrasen – jetzt sind Taten gefragt.“

Bayerns Innenminister Herrmann sagte dem Bayerischen Rundfunk, man müsse die Gefahr sehr ernst nehmen. „Hier müssen wir im Einzelfall konkret reagieren“, etwa mit den richtigen Strafen und der Ausweisung aus Deutschland, so Herrmann.

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