Libanesischer Ministerpräsident warnt vor "neuem Krieg"
Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte Israel seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Sie wollte damit nach eigenen Angaben die Hamas im Gazastreifen unterstützen. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Im Libanon wurden mehr als 3.900 Menschen getötet und mehr als eine Million vertrieben.
In Israel waren bei dem Terrorangriff der Hamas etwa 1200 Menschen getötet worden. Wegen des Beschusses der Dörfer und Städte in Nordisrael wurden mehr als 160.000 Bewohner der Region evakuiert, Zehntausende entschlossen sich aus eigenem Antrieb, in anderen Landesteilen mehr Sicherheit zu suchen.
Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe. Diese sieht einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons vor. Dieser ist inzwischen zwar weitgehend erfolgt, es gibt aber immer noch fünf israelische Militärposten in Grenznähe. Die libanesische Führung wertet den Verbleib der Truppen als Verstoß gegen die Vereinbarung und protestierte mehrfach dagegen.
Ministerpräsident Salam warnte, dass Israel sein Land in einen "neuen Krieg" ziehen könne. Die Vereinten Nationen müssten international den Druck erhöhen, um einen Abzug Israels aus dem Libanon zu erreichen.
Bürgermeister von Metula: Evakuierungen nach Raketenangriff
Der Bürgermeister der von dem Raketenangriff betroffenen nordisraelischen Stadt Metula forderte in einem Gespräch mit dem israelischen Nachrichtenportal "ynet" eine entschiedene Reaktion, damit die Sicherheit der Einwohner gewährleistet sei. Etwa acht Prozent derjenigen, die nach der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah in ihre Häuser zurückgekehrt seien, verließen die Stadt nun wieder. Eine Rückkehr unter den derzeitigen Bedingungen sei sinnlos, sagte er, ohne konkrete Zahlen über Rückkehrer zu nennen. Die Einwohner von Metula dürften keine Geiseln eines Kompromisses über Sicherheit sein.