SPD und Grüne fordern langfristige Absicherung
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) sagte, das Ticket sei eine Erfolgsgeschichte. "Eine der ersten Aufgaben der neuen Bundesregierung muss es sein, die Finanzierung des Tickets langfristig abzusichern." Der Bund müsse sich an der Finanzierung dauerhaft mindestens hälftig beteiligen.
Das Ticket sei ein entscheidender Baustein für die Mobilitätswende, sagte Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD). Die Zukunft des Tickets müsse nachhaltig gesichert werden. "Wir müssen weg von dieser wiederkehrenden Hängepartie bis kurz vor Torschluss." Auch der Bund müsse das Ticket weiter mitfinanzieren. "Wir sollten weiter bei einer hälftigen Aufteilung aller Kosten bleiben."
Wird Ticket teurer?
Eine Preiserhöhung über 2025 hinaus werde man "mit Sicherheit" diskutieren müssen, sagte Lies. Aber es sei endlich eine langfristige Lösung mit einem für die Kunden nachvollziehbaren, klaren Preismechanismus nötig. "Fakt ist: Wenn wir über Preiserhöhungen sprechen, können wir die allgemeine Preissteigerung nicht komplett ausklammern. Aber sie müssen moderat und erklärbar bleiben, denn der Erfolg des Tickets hängt auch mit dem günstigen Preis zusammen."
Krischer sagte, der Ticketpreis hänge insbesondere von den Kostenentwicklungen sowie den Nutzerzahlen ab. "Zur preislichen Stabilisierung des Ticketpreises und möglichen tariflichen Weiterentwicklung sind somit auch höhere Ticketeinnahmen durch höhere Verkaufszahlen entscheidend. Eine langfristige Perspektive für das Ticket würde helfen, noch mehr Nutzer vom Ticket zu überzeugen."
Grünen-Chef Felix Banaszak kritisierte die Haltung Bayerns. Er sagte vor Beratungen des Bundesvorstands in Berlin: "Es ist offensichtlich so, dass CDU und CSU an einer bezahlbaren Mobilität kein Interesse haben. Es war ja auch schon im letzten Jahr so, dass insbesondere aus Bayern viele Störfeuer gegen diese große Errungenschaft des Deutschlandtickets gekommen sind, und man muss davon ausgehen, dass es weitergehen wird."
Die Grünen verfolgten eine Absenkung des Preises auf die ursprünglichen 49 Euro pro Monat. Der Bund müsse seiner Verantwortung gerecht werden. "Aber es ist nicht angemessen, dass sich ein Land wie Bayern vollkommen aus der Verantwortung zieht."
Ausweitung des Tickets?
SPD-Bundestagsfraktionsvize Detlef Müller sprach sich für eine Weiterentwicklung des Tickets aus etwa durch deutschlandweit gültige Mitnahmeregelungen für Kinder und Fahrräder. Außerdem müsse der Kreis der Nutzer deutlich ausgeweitet werden, um die Deckungsbeiträge aus dem Ticketverkauf zu erhöhen. "Hierzu braucht es vor allem die Verlässlichkeit des Angebotes aber auch eine Ausweitung von Jobticket-Angeboten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Einbindung weiterer Gruppen wie beispielsweise Auszubildende, Schülerinnen und Schüler, Studierende sowie Seniorinnen und Senioren."