Flexibler und attraktiver Landkreis Wunsiedel passt ÖPNV an

Im Fichtelgebirge wird ab dem 1. Juli der öffentliche Nahverkehr verbessert. Dadurch sollen die öffentlichen Verkehrsmittel flexibler und attraktiver werden.

Auch der Linienbus-Verkehr ist von den Änderungen betroffen. Foto: Sophia Goldner

Eines der Dauerbrenner-Themen im Fichtelgebirge ist: Wie lässt sich die Mobilität unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten attraktiver gestalten? Erst im Mai hatte sich der Wunsiedeler Kreistag dafür ausgesprochen, an den nächsten Schräubchen zu drehen, um beides besser in Einklang zu bringen. Am Montag, 1. Juli, werdne nun erste Maßnahmen umgesetzt. Das Ziel der Veränderungen: „Den ÖPNV den Bedürfnissen der Menschen weiter anzupassen, noch flexibler und attraktiver zu werden und die Wirtschaftlichkeit im Blick zu behalten.“ Das teilt das Landratsamt Wunsiedel mit.

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Veränderungen wird es an den Wochenenden im Bereich des konventionellen Linienbus-Verkehrs geben. Starre Linien, die Fahrgastzählungen zufolge kaum genutzt werden, würden zu Gunsten von flexibleren Angeboten weiter reduziert. Im Einzelnen sind das die Wochenendfahrten der Linien 1701 bis 1706, 1708, 1709, 1713 und 1715 der Verkehrsgemeinschaft Fichtelgebirge (VGF). An Wochenenden weiterhin bedient werden dagegen die Busverbindungen mit hoher Nachfrage: die Linie 1710 (Wunsiedel-Marktredwitz) und die Fichtelflitzer-Linie 1700 (Marktredwitz-Selb). Auch die Freizeit- und Fahrradbusse (Linien 1727-1729) fahren an den Wochenenden unverändert.

Ökonomischeres Ergebnis

„Wir können diese Anpassungen unter anderem mit unserem Fichtelbaxi-Fahrplan kompensieren“, erklärt Benjamin Fischer aus dem Mobilitäts-Team. „Wir haben ihn an einigen Stellen verändert, um Fahrten da anbieten zu können, wo sie wirklich benötigt werden. Damit kommen wir den Wünschen unserer Fahrgäste entgegen und das Ergebnis ist sowohl ökonomischer als auch ökologischer. Aber auch der Schienennahverkehr ist – nicht zuletzt durch die Integration in den VGN-Tarif – auf einigen Strecken eine günstige und schnelle Alternative.“

Eine wichtige Veränderung wird es im Schulbusverkehr auf den Linien 1715 und 1711 (Schönwald-Selb sowie Stadtverkehr Selb) geben; dort werden Linienführung und Fahrzeiten neu geordnet, sodass die Zahl der benötigten Busse etwas reduziert werden kann. Auch diese Anpassungen wird ab dem 1. Juli wirksam.

Im Stadtgebiet Marktredwitz wird es weiterhin einen Stadtbusverkehr geben – allerdings in veränderter Form. Anstelle eines Linienbusses wird ab Montag, 1. Juli, ein Kleinbus die bekannten Haltestellen anfahren. Diese Fahrten müssen nicht vorher gebucht werden. Die Fahrten finden um 9, 11, 13, 15 und 17 Uhr mit Start am Klinikum Marktredwitz statt. Parallel kann das Fichtelbaxi zu weiteren Fahrzeiten wie gewohnt für flexible Fahrten im Stadtgebiet Marktredwitz gebucht werden. Diese Regelung gilt zunächst für drei Monate bis Ende September 2024.

„Wir stehen hier in enger Abstimmung mit der Stadt Marktredwitz und mit dem Ziel, das Angebot so umfangreich wie möglich zu halten und gleichzeitig flexibler zu gestalten. Damit verfolgen wir weiterhin unsere Strategie, genau herauszuarbeiten, wo welches Mobilitätsangebot genutzt wird und zeitgleich auch finanziert werden kann“, erklärt Landrat Peter Berek.

Neue Fahrpläne

Oberbürgermeister Oliver Weigel ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir zusammen mit dem Landratsamt eine Lösung gefunden haben, die die Fortführung der bisherigen Stadtbuslinie zunächst bis Ende September sicherstellt. Diese Zeit soll auch genutzt werden, um die Bürger über die künftigen Mobilitätsangebote in der Stadt Marktredwitz und darüber hinaus zu informieren.“

Die neuen Fahrpläne und weitere Informationen sind unter www.fichtelverkehr.de abrufbar. Wer einen Ausdruck der neuen Fahrpläne zugeschickt bekommen möchte, kann sich unter 09232/80486 melden.