Nahversorgung Hof: SPD will Läden auf dem Land retten

red

Der Kreistagsfraktion ist um Metzger, Bäcker und Tante-Emma-Läden bange. Der Markt alleine werde nichts bewirken, es sei am Landkreis konzeptionell einzugreifen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Metzgereien am Ort ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Foto: picture alliance/dpa/Uwe Zucchi

Hof - Die Hof SPD-Kreistagsfraktion sieht die Nahversorgung auf dem Land nicht mehr gewährleistet. In einem Antrag an Landrat Oliver Bär setzten sie sich dafür ein, dem entgegenzuwirken. „Dabei können digitale 24-Stunden-Shops ebenso eine Rolle spielen wie bürgerschaftlich organisierte Dorfläden, mobile Tante-Emma-Läden, Märkte und andere Formen der Nahversorgung“, heißt es in dem Schreiben, das Fraktionsvorsitzender Christian Zuber und sein Stellvertreter Pascal Bächer unterzeichnet haben.

Nach der Werbung weiterlesen

In den Augen der Sozialdemokraten müssen die Kommunen auf den wirtschaftlichen und demografischen Wandel reagieren. Das treffe vor allem auf den Bereich der Nahversorgung zu. „In den letzten 15 Jahren wurde jedes vierte Lebensmitteleinzelhandelsgeschäft im Landkreis Hof geschlossen. Auch die Zahl der Bäckereien und Metzgereien ist rückläufig. Die Aufrechterhaltung einer wohnortnahen und damit flächendeckenden Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs ist schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr – obwohl genau dies der Fall sein sollte“, schreibt die SPD. Nahversorgung werde zur Standortfrage.

Die SPD-Fraktion sieht im Landkreis Nachhol- und Handlungsbedarf und hält es für notwendig, dass die öffentliche Hand aktiv wird. Der Markt alleine werde eine nachhaltige Sicherung der Nahversorgung nicht gewährleisten. Die Sozialdemokraten fordern eine Basis- und Bedarfsanalyse, die einem Nahversorgungs- Gesamtkonzept vorhergeht. Ziel sei eine „möglichst flächendeckende wohnortnahe Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs“. Hierzu solle nach dem Vorbild des Arbeitskreises ‚Mobilität‘, auf dessen Initiative hin der öffentliche Personennahverkehr neu ausgerichtet wurde und unter anderem der Hofer-Land-Bus entstand, auf Kreistagsebene ein Arbeitskreis Nahversorgung eingerichtet werden, um diesen komplexen Prozess zu begleiten. Konkret solle es nebst Konzept und Lenkungskreis auch um die Frage der Förderung und um die digitale Einbindung der Aktivitäten ins Programm der „Smart City“.