Naila Naila beharrt auf neuem Einkaufsmarkt

Naila beharrt auf neuem Einkaufsmarkt Quelle: Unbekannt

Der Stadtrat bringt die Pläne für den Rewe-Markt auf den Weg. Leonhard Crasser stimmt dagegen.

 
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Naila - An der Selbitztalstraße in Naila soll, wie berichtet, ein neuer Lebensmittelmarkt entstehen. In seiner jüngsten Sitzung am Montagabend hat der Stadtrat - gegen die Stimme von Leonhard Crasser (Aktive Bürger) - die dafür notwendigen Beschlüsse zum Bau eines Rewe-Marktes mit einer Verkaufsfläche von 1250 Quadratmetern gefasst. In den vergangenen Monaten war das geplante Bauvorhaben in Naila insbesondere bei einigen Nachbargemeinden auf Widerstand gestoßen.

Gut zu wissen

Viele Nailaer können sich daran noch gut erinnern - in der Stadt gab es schon mal einen Rewe-Markt in unmittelbarer Nähe des geplanten Neubaus. Den Einkaufsmarkt in der Walchstraße 15 hat Rewe am 31. Dezember 2009 geschlossen: "Der Vertrag mit dem Vermieter ist ausgelaufen und nicht verlängert worden", begründete das Rewe-Management in Köln damals auf Nachfrage der Frankenpost die Schließung. Als weitere Begründung nannte die Konzernzentrale "ein Überangebot im Lebensmitteleinzelhandel in Naila".


Wie berichtet, haben sich die Stadt- und Gemeinderäte von Bad Steben, Selbitz und Berg bereits im November 2019 gegen den Neubau des Marktes in Naila geäußert und dies damit begründet, dass sie einen erheblichen Kaufkraftabfluss aus ihren Gemeinden durch den Bau eines weiteren Einkaufsmarkts in Naila befürchten. Bei dieser Meinung blieben die Nachbarkommunen auch, nachdem die Stadt Naila den Anforderungen der Regierung von Oberfranken als übergeordneter Planungsbehörde nachgekommen war und die Verkaufsfläche von ursprünglich geplanten 1550 auf 1250 Quadratmeter reduziert hatte.

In der Sitzung des Stadtrats erläuterte Verwaltungsrat Klaus Czekalla vom städtischen Bauamt die Ergebnisse der öffentlichen Auslegung der Entwürfe des geänderten Flächennutzungsplans sowie des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Sondergebiet "Lebensmittelmarkt Selbitztalstraße". Demnach hat das vom Vorhabenträger beauftragte Planungsbüro TB Markert die Planungsunterlagen ergänzt und die Stellungnahmen der beteiligten Behörden eingearbeitet. Neben Stellungnahmen der Regierung von Oberfranken, des Amtes für ländliche Entwicklung sowie des Kreisbrandrats ging der Verwaltungsrat auf die Bedenken der Nachbarkommunen ein. Dazu verwies Czekalla auf Planungen des interkommunalen Entwicklungskonzeptes der Städte Naila, Selbitz und Schwarzenbach am Wald: "Das Konzept sieht bereits in der Fassung aus dem Jahr 2007 einen Einkaufsmarkt an der Stelle vor, wo jetzt Rewe bauen will." Diesem Konzept wollte nur Leonhard Crasser von den Aktiven Bürgern nicht folgen. "Wir brauchen keinen weiteren Lebensmittelmarkt in unserer Stadt, unsere Daseinsvorsorge ist in ausreichendem Maß gesichert", sagte er und folgte damit den vorgetragenen Bedenken der Nachbargemeinden. "Wir sollten im Sinne einer guten Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kommunen Rücksicht nehmen und sie nicht vor den Kopf stoßen."

Wie Crasser hatte sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung ein Nailaer per E-Mail gegen den Markt ausgesprochen. Klaus Czekalla verlas dessen Stellungnahme, in der der Bürger betont, "dass es in der aktuell angespannten Situation in der ganzen Welt wohl wichtigere Dinge gibt als den Bau eines weiteren Einkaufsmarktes. Es sind genügend Märkte in unserer Stadt vorhanden".

Um die zeitnahe Realisierung des Projektes zu ermöglichen, stimmte das Gremium mehrheitlich dem Entwurf eines Durchführungsvertrags des Bauträgers Prebag Immobilien 28 aus Aschheim zu und beschloss den vom Planungsbüro TB Markert, Nürnberg, ausgearbeiteten Bebauungsplan als Satzung. red

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