Naila Polizei bei Raserjagd erfolgreich

Lothar Faltenbacher
Mit dem verstärkten Einsatz von Lasergeräten bei Geschwindigkeitskontrollen wollen der Nailaer Dienststellenleiter Klaus Bernhardt (links) und Verkehrssachbearbeiter Udo Mertens gegen Raser vorgehen. Foto: flo

Zu hohe Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer – diesen Unfallursachen will die Polizei mit verstärkten Kontrollen entgegenwirken.

 
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Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Dienstbereich der Polizeiinspektion Naila (PI) im vergangenen Jahr zurückgegangen. Darüber hat Dienststellenleiter Klaus Bernhardt in einem Pressegespräch informiert. Für das Jahr 2022 berichten Bernhardt und Udo Mertens, der Verkehrssachbearbeiter der Nailaer Polizei, über 880 Verkehrsunfälle, 53 weniger als im Vorjahr; das entspricht sechs Prozent. „Damit liegen wir unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt von 919 Verkehrsunfällen“, betont der Inspektionschef. Gestiegen ist die Zahl der Unfälle mit Radfahrern: Es waren 22, davon acht mit Pedelecs.“ Bernhardt sieht als mögliche Ursache das zunehmende Alter der Zweiradfahrer.

Verkehrsunfälle werden in drei Kategorien eingeteilt.

Kleinunfälle: Parkrempler, Auffahrunfälle oder Wildunfälle (313) gab es 566, das sind 27 weniger als im Vorjahr.

Verkehrsunfälle mit Personenschaden: Diese Zahl liegt mit 88 Fällen auf dem Niveau wie im Vorjahr (89): Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder sogar getötet werden. „Von den 49 Unfällen in ganz Oberfranken, bei denen Todesopfer zu verzeichnen waren, mussten die Nailaer Beamten vier aufnehmen“, bedauerte Bernhardt. Die Zahl der Verletzten stieg um zwei auf 114: es waren 82 leicht und 32 schwer verletzte Personen. Schwerwiegende Unfälle: Diese resultieren aus gravierenden Verkehrsverstößen und sehen Bußgelder und Punkte in der Verkehrssünderkartei in Flensburg vor, etwa Vorfahrtsverletzungen mit Schädigung eines anderen Verkehrsteilnehmers und der klassische Winterunfall mit nicht angepasster Geschwindigkeit. Hier waren es 226 (Vorjahr 251) Unfälle.

Die am stärksten von Unfällen betroffenen Strecken sind die B 173 zwischen Naila/Selbitz und Schübelhammer und die Staatsstraße zwischen Schauenstein und Marxgrün mit jeweils acht Unfällen, bei denen sich Verkehrsteilnehmer verletzt haben; im Stadtgebiet von Naila waren es sieben. Im gesamten Stadtgebiet von Naila mit seinen Ortsteilen haben sich 264 Unfälle ereignet, in Selbitz 127 und in Schwarzenbach am Wald 106. Auch die Summe des Schadens ist immens: etwa 1,7 Millionen Euro.

2021 war bei 55 Unfällen nicht angepasste Geschwindigkeit der Grund; die Zahl sank 2022 auf 44. Die Zahl der Verletzten bei Unfällen mit überhöhter Geschwindigkeit lag im Jahr 2022 bei 17 (Vorjahr 22). Bernhardt führt diese positive Entwicklung auch auf die regelmäßigen Geschwindigkeitsmessungen zurück. Mit der Laserpistole haben die Polizisten mehr als 90 Stunden die Geschwindigkeit der Fahrzeuge gemessen; 48 Schnellfahrer haben ein Verwarnungs- oder Bußgeld erhalten.

Alkoholbedingte Unfälle gab es 2022 elf; drei mehr als im Vorjahr. 44 Fahrer hatten Werte über 0,5 Promille; der höchste Wert lag bei 2,34 Promille. „Erschreckend ist die Zunahme von Fahrern, die unter Drogeneinfluss unterwegs waren“, sagte Klaus Bernhardt. 53 Kontrollen daraufhin gab es.

Ein Erfolgsmodell der Polizeiinspektion ist die Verkehrserziehung in Kindergärten und Schulen. Udo Mertens kümmerte sich 2022 um 220 Vorschüler; 195 Viertklässler haben nach einer Prüfung den Fahrradführerschein erhalten.

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