Zudem bedroht die Klima- und Biodiversitätskrise ganze Ökosysteme. "Die bioaktiven Pflanzenstoffe, die wir als Heilmittel einsetzen, erfüllen in der Natur spezifische Aufgaben in der Interaktion von Pflanze und Ökosystem - von der Bestäubung bis zur Bodenqualität", erklärt Ko-Autor David Nogués Bravo vom Center for Macroecology, Evolution and Climate der Universität Kopenhagen. "Extreme Temperaturen, Dürreperioden und eine erhöhte CO2-Konzentration in der Atmosphäre können dieses komplexe Zusammenspiel stören." Klima- und Biodiversitätsforschung müssten zusammenarbeiten, um geeignete Schutzkonzepte zu schaffen.
Am Beispiel von Europa haben die Forschenden eine Reihe von Indikatoren entwickelt, um das Potenzial für Heilpflanzen sowie deren Gefährdung zu erfassen. Besonders stachen hier die Mittelmeerregion und polarnahe Gebiete hervor. "Unser Ziel ist es, Anstöße für die transdisziplinäre globale Erforschung von medizinischen Pflanzen zu geben. So können wir in der Zukunft nichts weniger als eine nachhaltige Transformation der weltweiten Gesundheitsversorgung erreichen und die "medizinische Biodiversität" für kommende Generationen sichern", fasste Theodoridis zusammen.