Der Bluthimmel, der von vielen Anwohnern in Videos und Fotos festgehalten und in den Social-Media-Kanälen geteilt wurde, ist eines der meist diskutierten Themen auf Chinas Twitter-ähnlichem sozialen Medium Sina Weibo und verzeichnete bisher mehr als 150 Millionen Aufrufe.
1628 und 1770: Himmel über China färbt sich blutrot
Es ist nicht das erste Mal, dass sich der Himmel über China blutrot färbt: Vor rund 400 Jahren wurde ein ähnliches Phänomen beobachtet. Es soll sich am 25. Mai 1628 ereignet haben. Im selben Jahr führten Umweltkatastrophen und Krankheiten zu Bauernaufständen in Nordchina und zum Sturz der Ming-Dynastie.
Auch im Jahr 1770 soll eine blutrote Färbung des Himmels über China, Japan und Korea neun Tage lang beobachtet worden sein, wie Medien berichten.
YouTube-Video des Staatssenders
Um die Panik aufgrund der blutroten Himmelsfärbung zu dämpfen, veröffentlichte der chinesische Staatssender CGTN ein Video mit beruhigender Begleitmusik auf Youtube.
Dort erklärt man in Berufung auf chinesische Experten, dass es sich bei der blutroten Himmelsfärbung um einen natürlichen Vorgang handle.
Blutregen in Deutschland
Das Naturphänomen erinnert an den Blutregen hierzulande. Die rötliche Färbung von Regen bezeichnet, die vor allem durch Wüstensand verursacht wird. In Deutschland stammt dieser Staub meist aus der Sahara und wird vom Wind in großen Höhen über das Mittelmeer nach Europa gebracht.
Die Färbung des Regens variiert je nach Farbe des Sahara-Sandes von dunkel- und hellgrau über leicht gelblich bis stark rötlich. Tatsächlich handelt es sich eher um Schmutzregen.
Auch Pollen können Farbspiele verursachen
„Der Sand hat verschiedene Farben und schlägt sich zum Beispiel auf Autos als rot-bräunliche Schicht nieder“, erläutert der Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Deshalb habe sich im Volksmund der Begriff Blutregen entwickelt. Im Frühjahr sind es auch manchmal Pollen in der Luft, die den Regen gelb oder rötlich färben. Blutregen wurde früher als Vorzeichen drohenden Unheils gedeutet.
Laut DWD entsteht die manchmal zu beobachtende Rotfärbung in Wasserpfützen durch Algen (sogenannte Dinoflaggelaten), die sich unter bestimmten Bedingungen in Massen vermehren.