Wäre alles so gelaufen, wie sich Selina Kastl das erträumt hat, wäre sie am vergangenen Wochenende Teil des deutschen Biathlon-Teams gewesen, das beim Weltcup-Auftakt im mittelschwedischen Östersund so für Furore gesorgt hat. Da aber sowohl das Leben als auch eine Karriere im Leistungssport meist in Wellenbewegungen verlaufen – und eher selten linear ansteigend –, verfolgte die 22-jährige Neubauerin nur am Fernsehen, wie Franziska Preuß den Sieg im Einzel um den Wimpernschlag von einer Zehntelsekunde verpasste, Vanessa Voigt auf Platz drei landete und die deutsche Hoffnungsträgerin Selina Grotian bei ihrem Weltcup-Debüt 77. wurde.