Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Ökostation ausgebremst, seit Ostern gibt es aber wieder viele Kooperations- und Besuchs-Anfragen. Bis zum Sommer sind Events geplant, am 2. Oktober wird das 20-jährige Bestehen groß gefeiert. Tröße und Schreier wollen künftig neue Formate und Module für Schulklassen gestalten; Vorträge, Exkursionen und Workshops für Erwachsene und Familien sollen ins Programm. Der kleine Garten soll vergrößert werden, eine neue Feuerstelle soll entstehen, die Infotafeln am Gelände und die Goldwaschstelle am Bach sollen erneuert und der Lehrpfad neu konzipiert werden.
Das Potenzial liegt aber nicht nur in der Infrastruktur des Geländes, zu dem unter anderem mehrere Teiche, Wiesen, eine Schafherde, ein Spechtturm, eine Unterwasserstation, Beete, Bienenstöcke, eine Werkstatt und ein Hühnerhaus gehören.
Auch inhaltlich gilt es viel Potenzial zu heben: Tröße und Schreier wollen neue Zielgruppen erschließen und die Umweltbildungsarbeit mehr nach Außen tragen: „Es sollen nicht nur Gruppen zu uns kommen. Wir wollen auch an Schulen Projekte durchführen und den Kindern das große Thema Nachhaltigkeit in ihrem direkten Umfeld nahebringen“, sagt Tröße. Oftmals sei es nicht einfach, Grün in der Umgebung der Schulen zu finden: Viele Flächen seien versiegelt, die Bäche vertrocknet. So müsse man Ideen entwickeln, wie man die Gegebenheiten so gestaltet, dass die Kinder die Abfolge der Jahreszeiten erkennen und die in der Umgebung heimischen Tiere, Pflanzen und Insekten entdecken können. „Bei der Umweltbildung geht es auch um Naturschutz und Themen wie Konsum, Urlaub, Ernährung“, erklärt Schreier. Es sei auch wichtig, den Kindern Raum zu geben, über ihre Ängste zu sprechen. Diese seien oft etwa wegen der Klimaveränderung verunsichert, fürchteten sich vor Wetterextremen wie Starkregen oder den Zecken im Gras. „Durch Aufklärung nehmen wir den Kindern die Angst.“
Das Thema Umweltbewusstsein werde in der Bevölkerung immer wichtiger, sagt Schreier: Es sei salonfähig, einen Teil des Gartens Tieren und Insekten zu überlassen; Schottergärten kommen aus der Mode und selbst in Discountern steht ein Sortiment an Pflanzen bereit. „Es ist viel leichter geworden, etwas für die Umwelt zu tun.“