Neue Corona-Regeln Kulturwelten sagen alles ab

Weniger Besucher und 2G+ machen Veranstaltern zu schaffen. Foto: dpa/Christian Charisius

Die neuen Corona-Regeln schmeißen alles durcheinander. In Helmbrechts fällt alles aus, im Theater Hof wird wahrscheinlich gespielt, in der Freiheitshalle ist alles offen.

 
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Hof/Helmbrechts - Die Reihe der Kulturwelten in Helmbrechts endet abrupt. Sämtliche Veranstaltungen fallen aus und sollen, falls möglich, nachgeholt werden. Das Theater Hof wird nicht so drastisch reagieren, in der Freiheitshalle ist vieles in der Schwebe.

In Helmbrechts trifft es zuerst das das Konzert von Laura Cox, es entfällt. Wer Karten für weitere Veranstaltungen besitzt, hat entweder Pech oder muss sich bis zu einem eventuellen Nachholtermin gedulden. Grund ist die Verordnung, dass in Bayern von Mittwoch an alle Kulturveranstaltungen unter die 2G-plus-Regel fallen und nur 25 Prozent der Plätze besetzt sein dürfen. Das große Problem für Heinz König, der die Kulturwelten managt, sind die zu viel verkauften Karten, die über die 25 Prozent hinausgehen. „Wir können die Leute doch nicht aussortieren“, sagt er. Dies würde im Chaos enden. „Die einen könnten kommen, wollen aber nicht. Dann würden wieder andere nachrücken. Nein, das geht nicht.“ Auch zusätzlich alle Testzertifikate der Besucher zu kontrollieren, übersteige die Kapazitäten der Kulturwelten. König sieht aber nicht nur die neue Regel, sondern auch deren konkreten Hintergrund. „Man muss es bei diesen Inzidenzen nicht herausfordern.“

„Wir spielen“, sagt Christine Wild, die Sprecherin des Theaters Hof. Aber die neuen Regeln schränken den Betrieb ein. Ins Große Haus dürfen demnach nur noch 141 Menschen, ins Studio nur noch 24, beziehungsweise 20 bei „Alles Liebe, Linda“. Wer die 2G-plus-Regel nicht einhalten kann, kann seine Karte zurückgeben. Wie man mit zu viel verkauften Karten umgeht, ist im Theater Hof noch in der Diskussion.

Viel telefoniert und diskutiert wird auch in der Freiheitshalle. Deren Leiter Bernd Gemeinhardt ist mit seiner Halle meistens nicht der Veranstalter. Was demnächst verschoben, gestrichen oder doch über die Bühne geht, da sei noch vieles offen. „Wenn die verkauften Karten die neuen Kapazitäten übersteigt, schauen wir, ob man auf einen größeren Raum ausweichen kann“, erklärt er. Nach derzeitigem Stand finde das Konzert der Hofer Symphoniker am 10. Dezember wohl statt. Ansonsten gilt: „Im Moment ist alles in der Schwebe.“ Dieses Spiel ist Gemeinhardt in der Pandemie schon gewohnt. Als „Musterbeispiel“ nennt er das Konzert von Max Raabe. Das soll – diesmal – am 15. Dezember zu erleben sein. „Es hätte schon vor, ich glaube, 19 Monaten stattfinden sollen und wurde dann mehrmals verschoben.“ Ob es tatsächlich zu sehen und zu hören sein wird, ausfällt oder wieder verschoben wird – ins Frühjahr oder in den Herbst – Gemeinhardt wüsste es allzu gern. Und: Keiner wisse, ob früher oder später nicht doch alles in der Kulturbranche untersagt wird.

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