Stimmen, die eine Einstellung der Unterstützung fordern, weil es nicht Deutschlands Krieg sei, entgegnete Pistorius: "Stimmt, ist nicht unser Krieg, aber es kann unser werden". Wer Putin zuhöre, der könne nur zu einem Schluss kommen: "Putin bereitet sich vor", warnte der Verteidigungsminister. "Wir wissen nicht, ob und wann, aber er bereitet sich vor", fügte er hinzu. "Er schafft die Voraussetzungen dafür, uns ernsthaft zu bedrohen."
Selenskyj: Russische Drohnen werden mit westlichen Teilen gebaut
Die Kampfdrohnen, mit denen die russischen Streitkräfte die Ukraine seit Monaten regelmäßig angreifen, werden nach Selenskyjs Angaben mit ausländischen Komponenten gebaut. Die ursprünglich vom Iran gelieferten, sogenannten Kamikaze-Drohnen würden inzwischen in einem Werk in der russischen Teilrepublik Tatarstan am Fließband hergestellt. "Und obwohl diese "Schaheds" eigentlich russisch sind, hätten sie dort ohne ausländische Zulieferungen nicht hergestellt werden können", sagte er.
Als Beispiel führte er an, dass in den 31 Drohnen, die in der vergangenen Nacht von der Flugabwehr abgeschossen wurden, insgesamt 2.635 Komponenten aus anderen Ländern steckten. Zu diesen gehörten Chips, Schalter, Sende- und Empfangsgeräte. Selenskyj forderte in diesem Zusammenhang bessere Embargo-Kontrollen im Westen.
Ukraine droht neue Niederlage am Rande des Donbass
Nach schweren Kämpfen um die Stadt Welyka Nowosilka am Rande des Donbass droht den ukrainischen Einheiten eine weitere Niederlage. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal "Deep State" am Abend berichtete, hatten sich russische Truppen bereits in der Stadtmitte festgesetzt und mit der Bekämpfung letzter Widerstandsnester begonnen. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor von einem erfolgreichen Durchbruch ihrer Einheiten in Welyka Nowosilka berichtet.
Welyka Nowosilka war vor dem Krieg eine Kleinstadt mit etwa 5.300 Einwohnern. Es ist der südwestlichste Frontabschnitt im Gebiet Donezk, dicht an der Grenze zum Gebiet Saporischschja.