Neue Version Corona-Warn-App zeigt Schnelltest-Ergebnisse an

Jörg Breithut
Die Corona-Warn-App kann jetzt auch die Ergebnisse von Corona-Schnelltests anzeigen. Foto: dpa/Oliver Berg

Bisher hat die Corona-Warn-App nur die Ergebnisse von PCR-Tests angezeigt, nun lassen sich auch QR-Codes von Schnelltests einlesen. Mit einem negativen Ergebnis wird die App zum Passierschein.

 
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Stuttgart - Die Corona-Warn-App hat eine neue Funktion: Die offizielle Smartphone-Anwendung der Bundesregierung kann nun auch per QR-Code das Ergebnis eines Covid-19-Schnelltests erfassen und auf dem Display anzeigen. Mit der Version 2.1 können App-Nutzer im Umfeld bereits wenige Minuten nach einem positiven Test gewarnt werden. Bisher zeigte die App lediglich das Ergebnis von PCR-Tests an. Für iPhone-Nutzer ist die neue Version bereits verfügbar, Android-Smartphones sollen bis spätestens Dienstag versorgt werden.

Die App wird damit zum Passierschein: Ein negatives Testergebnis wird 48 Stunden lang angezeigt und kann beim Einkaufen, am Flughafen oder beim Friseurbesuch vorgelegt werden. Nach Angaben der Entwickler wird der Schnelltest von der Corona-Warn-App gleichberechtigt zum aufwendigeren PCR-Test behandelt. Allerdings wird empfohlen, einen positiven Schnelltest mit einem PCR-Test zu bestätigen.

Persönliche Daten erfasst die App nicht. Es werden an den Schnelltestzentren zwar Namen und Adressen aufgenommen, um bei positiven Fällen das Gesundheitszentrum zu informieren. An die Smartphone-Anwendung werden aber nur verschlüsselte Tokens übermittelt.

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Laut den Entwicklern beteiligen sich derzeit acht Partner bei der Integration des Schnelltests. Darunter seien neben dem Bundeskanzleramt das Bayerische Rote Kreuz, die Drogeriemarktkette DM, Doctorbox, EcoCare (die unter anderem Lidl-Testzentren betreiben), Huber Health Care, das Ministerium für Bildung und Kultur Saarland und der Anbieter No-Q. Außerdem seien 125 Anfragen von Schnelltest-Betreibern aus anderem Testzentren und dem Einzelhandel eingegangen.

Impfnachweis für die App angekündigt

Vor knapp zwei Wochen war die App bereits um eine Check-In-Funktion erweitert worden. Anwender können sich ähnlich wie mit Apps wie Luca damit bei Veranstaltungen per QR-Code-Scan anmelden. Damit sollen risikoreiche Begegnungen von mehreren Menschen besser erfasst werden. Noch vor den Sommerferien soll die Corona-Warn-App außerdem um einen digitalen Impfnachweis erweitert werden. Anwender könnten damit nachweisen, dass sie vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden sind.

Allerdings gibt es Sicherheitsbedenken aufgrund der EU-Impfzertifikate, auf die auch das Gesundheitsministerium bei der Corona-Warn-App setzen will. Der Impfnachweis lässt sich offenbar problemlos fälschen.

Die Corona-Warn-App verzeichnete bis Ende April mehr als 27 Millionen Downloads. Über die Anwendung wurden bislang knapp 440.000 positive Testergebnisse geteilt, womit schätzungsweise 2,5 Millionen Menschen vor einem möglichen Kontakt mit einer infizierten Person gewarnt wurden.

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