Neuenmarkt „Tatort“ im Kindergarten

Werner Reißaus
Es ist geschafft und die Hortkinder begeisterten ihr Publikum. Hintere Reihe von links 3. Bürgermeister Alfred Faßold und Dr. Peter Bastobbe vom Rotary Club Kulmbach. Mit dabei, die beiden Schauspieler Anton (vorne, zweiter von links) und Jonathan (vorne rechts). Foto: Reißaus

Die Kinder des Kinderhorts „Abenteuerland“ hatten sich zusammen mit Praktikant Samuel Bastobbe etwas ganz Besonderes vorgenommen: gemeinsam eine Krimikomödie auf die Bühne zu bringen. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, und es gab sogar ein Happy End.

 
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Sie hatten Mut, der am Ende auch belohnt wurde: Hortleiter Sebastian Winterstein und Praktikant Samuel Bastobbe wagten sich an eine „Krimikomödie“, die einem Zirkus spielt. Aber nicht in einem x-beliebigen Zirkus, sondern im Zirkus „Abenteuerland“. Der Name hatte auch seinen Grund, denn die jungen Schauspieler stammten alle aus dem Neuenmarkter Kinderhort „Abenteuerland“.

Clown Flippi ist spurlos verschwunden

„Unser Praktikant Samuel war ein Glücksfall, denn er wollte für seine Facharbeit ein Projekt über das ganze Jahr starten. Er war der Impulsgeber und auch der Leiter der Theater AG. Er hat mit den Kindern diese Kriminalkomödie Stück für Stück erarbeitet und so ist es auch ins Laufen gekommen“, erzählt Winterstein. Samuel Bastobbe ging es grundsätzlich darum, dass die Kinder nach der Corona-Pandemie wieder etwas zusammen machen: „Das Zusammengehörigkeitsgefühl war mir sehr wichtig bei diesem Projekt. Ich habe deshalb gefragt, wer Lust auf ein Theaterstück hat und gerne mitspielen würde.“ Die Begeisterung, Theater zu spielen war riesengroß. Zum Start waren 13 Hortkinder mit „Feuer und Flamme“ dabei. Für Projektleiter Samuel Bastobbe war es wichtig, dass jedes Kind – es waren jeweils sechs Mädchen und sechs Buben - eine eigene Rolle im Stück übernehmen durfte.

Hortleiter Winterstein erklärt die Handlung des Stücks: Der Zirkusdirektor und seine Clowns proben eifrig noch die letzten Nummern, denn am nächsten Tag ist Vorstellung. „Ja, und dann sollte am nächsten Tag noch einmal alles wiederholt werden, bevor das Publikum erwartet wird. Doch der Clown Flippi ist spurlos verschwunden und die anderen Clowns finden nur noch seine bunte Fliege – aber ohne die geht Flippi normalerweise nicht aus dem Haus. Schnell steht die Frage im Raum: Haben sich die Clowns gegenseitig geärgert, oder ist Flippi am Ende gar entführt worden?“ Mit Anton (10) und Jonathan Beierlein (8) wirkte auch ein Brüderpaar in der Krimikomödie mit und beide waren begeistert. Anton: „Ich war der Clown Stups und es war alles sehr schön, auch aufregend und spannend. Es war für mich auch recht einfach, meinen Text zu lernen. Mir haben auch die Proben besonders gefallen, weil wir oft was umgeändert haben. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder so ein Projekt machen.“

Rückmeldungen der Eltern positiv

Bruder Jonathan spielte den Clown „Bambam“, der sich verlaufen hatte, er war einer von den Jüngsten in der Gruppe: „Mir hat das Stück gut gefallen und ich habe mich auch sehr gefreut, dass ich mitspielen durfte.“ Die Begeisterung der Kinder, überhaupt auf einer Bühne zu stehen und auch noch selbst Theater zu spielen, war riesengroß. Und diese Begeisterung war auch Hortleiter Sebastian Winterstein wichtig: „Mit dieser Abschlussveranstaltung des Kinderhorts wollten wir die Begeisterung der Kinder auch in die Gemeinde hineintragen. Aber auch was die Kinder bei so einem Projekt für sich mitnehmen, ist einfach unersetzbar und ein großes Erlebnis, an das sie sich auch in späteren Jahren noch erinnern werden.“

Die Rückmeldungen der Eltern war durchwegs positiv und Dankesworte richtete Sebastian Winterstein in Richtung des Rotary Clubs Kulmbach und der Gemeinde Neuenmarkt, die das Projekt großzügig unterstützten.“ Während Peter Bastobbe eine Spende von 500 Euro übergab, überließ die Gemeinde Neuenmarkt den Gemeindesaal für das Theaterprojekt kostenlos und 3. Bürgermeister Alfred Faßold übergab noch eine Geldspende und den jungen „Schauspielern‘“ ein dickes Lob: „Man hat gesehen, mit welcher Begeisterung ihr dabei ward und ihr habt das Klasse gemacht.“ Samuel Bastobbe gab zu, dass ihm der Abschied definitiv schwerfällt: „Wir hatten ein schönes Projekt, das ich ein Jahr lang als Praktikant begleiten konnte. Ich werde jetzt Soziale Arbeit studieren.“ Hortleiter Winterstein wird Ende August mit einer Woche Ferienbetreuung mit seinem Team wieder an den Start gehen. „Wir haben ab September dann 61 Kinder in der Hortbetreuung. Das ist schon eine gute und große Menge, was wir uns auch für die Zukunft wünschen.“

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