Dabei bietet Wunsiedel eine lange Historie und erhielt bereits 1326 die Stadtrechte. Franzensbad hingegen wurde erst 539 Jahre später zur Stadt erhoben. Zudem wurde der Festspielstadt mit dem Wunsiedler Brunnenfest ein immaterielles Kulturerbe zuerkannt. Franzensbad hat bisher nur die Nominierung zur Aufnahme in das Unesco-Weltkultur- und Naturerbe.
Die Gemeinsamkeiten
Doch nicht die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten der beiden Städte waren für die bayerischen und tschechischen Vertreter aus Kunst und Kultur entscheidend. „Ein gemeinsames Thema ist das Wasser – in Wunsiedel durch die vielen Brunnen und in Franzensbad durch die Quellen und die Kur-Angebote“, sagt Christina Heydenreich vom Fichtelgebirgsmuseum. Zudem war es den tschechischen Gäste wichtig, die soziokulturellen Aspekte in Wunsiedel hervorzuheben. Die Einstellung der Bevölkerung mit dem Statement „Wunsiedel ist bunt“ sei eine weitere Gemeinsamkeit beider Städte. Sei doch auch Franzensbad eine offene Stadt und locke Gäste aus aller Welt in die Region.
„Welche Kulturorte in den finalen Stadtplan aufgenommen werden, ist noch nicht endgültig entschieden“, berichtet Heydenreich. Das Graffiti am alten Bahnhofsgebäude, der Gabelmannsbrunnen und die alte Zuckerfabrik könnten aber wohl einen Platz bekommen. Viele geschichtliche Hintergründe sollen den Plan dann erlebbarer machen.
Aktuell arbeiten zwei Künstlerinnen an den Zeichnungen für die Kulturstadtpläne, die auch in einer Ausstellung präsentiert werden sollen. Die Pläne sollen zu Expeditionen durch beide Städte einladen.