Neues Album von Hofer und Nailaer Melodische Härte und Anklänge an Melville

Das Cover von „Tales from the Depth“. Foto:  

Wolfgang Dreiseitel aus Hof und Denis Fuhrmann aus Naila bringen unter dem Banner Nuclear Storm ihr neues Album „Tales from the Depth“ raus. Vielfalt steht im Vordergrund.

 
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Ja, der Bandname wirkt in diesen Zeiten wirklich unangebracht. Aber Nuclear Storm, eine Band aus Hofer und Nailaer Musikern, will nicht die Ängste der Menschen in der aktuellen Situation triggern. Wie Sänger Wolfgang „Barney“ Dreiseitel betont, wurde die Band schon 2003 gegründet – unter völlig anderen Vorzeichen. Ein Bandname, gewählt für die genretypische Ästhetik. Nuclear Storm um Dreiseitel und Denis Fuhrmann spielen eine melodische Version des Death Metals, der sich seit seiner Begründung Mitte/Ende der Achtzigerjahre thematisch schonungslos präsentiert, unterlegt mit derber Musik. Am 18. April veröffentlichen Nuclear Storm ihr neues Album „Tales from the Depth“ („Geschichten aus der Tiefe“, das sich zur Hälfte mit Melvilles „Moby Dick“ befasst, die anderen Songs widmen sich verschiedenen Themen.

Und das ist auf dem Album zu hören: Unterstützt von einer modernen, transparenten Produktion bekommt der geneigte Metal-Fan eine ziemlich vielfältige Mischung präsentiert, die eine große Bandbreite, die das Genre ausmacht, ausnutzt. Hoch melodische Leadgitarren treffen auf harte Akkorde und kehligem Schreigesang. Die Band legt besonders viel Wert auf ausgefeilte Arrangements zum Beginn der Songs. Barney schreit hier songorientierter und eingängiger als auf seinem letzten Album, das er mit Iratus Nebula veröffentlichte. Und er klingt immer dann am besten, wenn er den Mund etwas weiter aufmacht. Die Gitarren unternehmen immer wieder Ausflüge in die Mitte der Neunzigerjahre, bauen aber wie in „The Animal“ auch mal einen kleinen Schlenker in Richtung Iron Maiden ein. Auch im weiteren Verlauf des Albums bieten  Nuclear Storm Abwechslung. In „The great White“ und „Undertaker“ erhält der Mix mit dem klaren Gastgesang von Miki Stojanov weitere Farbtupfer. Insgesamt legen Nuclear Storm ein konkurrenzfähiges Album vor. An einigen Stellen dürften die Songs etwas direkter auf den Punkt kommen.

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