Neues Radverkehrs-Konzept Stadt Kulmbach will „rote Laterne“ loswerden

Veränderungen zugunsten des Kulmbacher Radverkehrs sind längst überfällig, meint Astrid Pfitzer vom ADFC Kulmbach. Foto: gab

Drei Jahre lang haben Experten an einem Radverkehrs-Konzept getüftelt. Am 26. Oktober stellt es der OB in der Stammberger-Halle vor. Kritiker hoffen auf konkrete Maßnahmen.

 
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Dass die Stadt Kulmbach in Sachen Fahrradfreundlichkeit Nachholbedarf hat, ist kein Geheimnis. Beim letzten bundesweiten Test unter mehr als 400 Städten kam Kulmbach auf den letzten Platz. Um die Situation zu verbessern, hat ein Fachbüro seit 2019 an einem Radverkehrs-Konzept gearbeitet.

Im Mai wurde es den Stadträten vorgelegt, jetzt will Oberbürgermeister Ingo Lehmann es der breiten Öffentlichkeit vorstellen. Dazu findet am 26. Oktober eine Info-Veranstaltung in der Stammberger-Halle statt, Beginn ist um 18 Uhr. Nach Angaben aus dem Rathaus sollen dann auch kurz- und mittelfristig umsetzbare Maßnahmen präsentiert werden.

Bei der Kulmbacher Sektion des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) reeagiert man zurückhaltend auf die Ankündigung. „Ein Bemühen ist erkennbar“, sagt Astrid Pfitzer, die selbst passionierte Radfahrerin ist, sich im Verein seit vielen Jahren engagiert und die das ausführliche Konzept bis zur letzten Seite gelesen hat. „Andererseits kommt das eigentlich 20 Jahre zu spät. Was wir brauchen, sind längst überfällige konkrete Veränderungen“.

Die Mängelliste sei lang. Sie gehe von einer schlechten Erreichbarkeit der Innenstadt über plötzlich endende Radwege an breiten Ein- und Ausfallstraßen bis hin zu häufigen Falschparkern, die die Radwege blockieren.

Ein grundsätzliches Manko sieht die 66-Jährige im Fehlen eines kompetenten Ansprechpartners im Rathaus, „fachlich qualifiziert ist und das Projekt vorantreibt“.

Wie groß das Interesse an dem Thema ist, zeigte sich bei einer Info-Veranstaltung vor drei Jahren. Bei einer Bürgerwerkstatt hatten mehr als 70 Teilnehmer insgesamt 200 konkrete Vorschläge eingebracht.

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