Neujahr in Marktredwitz Böllerschützen begrüßen neues Jahr

red

In Brand bei Marktredwitz wird’s am 1. Januar kurzzeitig laut: Rund 30 Mitglieder verschiedener Schützenvereine vertreiben die Geister und Dämonen des alten Jahrs mit lautem Knall.

 
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Ein lauter Knall und eine meterhohe Rauchsäule: Böllern ist zu vielen Anlässen erlaubt – unter anderem auch am Neujahrstag. Foto: Archiv Florian Miedl

Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause ist es am 1. Januar wieder soweit: Es findet wieder ein „Neujahrsböllern“ statt – und zwar in Brand bei Marktredwitz. Das Böllern habe sich, so schreiben die Böllerschützen im Schützenverein Brand, bereits zu einer kleinen Tradition entwickelt. Es werden sich daran zahlreiche Böllerschützen aus Wunsiedel, Röslau, Arzberg, Hohenberg, Marktredwitz und Brand beteiligen.

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Der Brauch, das neue Jahr „anzuböllern“, ist 2016 in Röslau entstanden, und er wird seitdem von den Böllerschützen in der Region gepflegt.

Am Neujahrstag treffen sich die Böllerschützen gegen 15.30 Uhr auf der Straße von der Bergsiedlung zur Katharinenhöhe, um das neue Jahr zu begrüßen. Dort werden etwa 30 Böllerschützen je fünf Schuss in verschiedenen Schussfolgen abgeben. Die Brandner Böllerer als Gastgeber freuen sich auf zahlreiche Besucher, heißt es in der Mitteilung.

Raus aus dem Winterschlaf

Das Böllerschießen hat sich aus verschiedenen Gründen entwickelt. So sollte es böse Geister und Dämonen abwehren und gleichzeitig helfen, die Natur aus dem Winterschlaf zu erwecken. Auch um rasche und zuverlässige Warnungen zu verbreiten, wurde geböllert. Später sollte es auch die Lebensfreude zum Ausdruck bringen, wenn Taufen, Geburtstage oder Hochzeiten anstanden.

Seit 2009 hat der Bayerische Sportschützenbund eine eigene Böllerschützen-Ordnung, in der Sicherheitsregeln, nötige Kenntnisse und Prüfungen für Böllerschützen sowie Anlässe, bei denen geböllert werden darf, festgelegt sind. Dazu zählen unter anderem kirchliche Feste wie Ostern, Fronleichnam und Festtage der Schutzheiligen. Zu den weltlichen Anlässen gehören Volkstrauertag, Silvester oder Neujahr.

In Bayern gibt es aktuell rund 720 Böllergruppen mit fast 10 000 Böllerschützinnen und Böllerschützen. In Oberfranken sind es etwa 70 Böllergruppen mit annähernd 600 Böllerschützen.