Neujahrsempfang Schwarzenbach ehrt Ehrenamtliche

Christine Rittweg

Den Blick nach vorne richten, trotz aller Widrigkeiten – so geht Schwarzenbach am Wald ins Jahr 2023.

 
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„Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht.“ Mit diesen weisen Worten von Franz Kafka begrüßte Bürgermeister Reiner Feulner (CSU) die mehr als 100 Gäste zum Neujahrsempfang der Stadt Schwarzenbach am Wald. Alle erhielten einen nachhaltigen Glückstaler aus Holz, passend zur Waldhauptstadt. Für die musikalische Begleitung sorgten am Akkordeon Jakob und Philipp Synderhauf.

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Projekte „Wichtig ist, dass man die Wege gemeinsam geht, gemeinsam die Zukunft gestaltet, um unsere Stadt voranzubringen“, betonte das Stadtoberhaupt. Froh ist er über einen weiteren Pflegedienst und über den Hofer Landbus, der auch 2023 fährt. Mit dem Titel „Waldhauptstadt“ darf sich Schwarzenbach in diesem Jahr weiter schmücken. Als wichtigste Investitionsprojekte Stadt zeigte der Bürgermeister anhand einer Bildpräsentation das Neubaugebiet Ziegelhütte mit 40 Baugrundstücken, den Neubau der fünfgruppigen Kita sowie die Umnutzung und Revitalisierung des Geländes ehemaliger Rewe-Markt.

Feulner spannte den Bogen von zusätzlichen Betreuungsangeboten für Senioren über den neuen Ausbildungsstandort für Forstwirte bis zu Baumaßnahmen und Beschaffungen für die Feuerwehren. Die vielen Herausforderungen erforderten ein entschlossenes und gemeinsames Handeln auch vom Stadtrat, um Schwarzenbach am Wald lebenswert zu erhalten. Große Maßnahmen könnten nur mit Förderungen seitens des Staates finanziert werden. Dafür sei der Regierung und dem Amt für Ländliche Entwicklung in Oberfranken danke zu sagen, die wiederum ihre Finanzausstattung per Beschluss des Landtags bekommen. Unterstützung erhalte die Stadt auch vom Landratsamt.

Blick nach vorne „Nach zwei Jahren Corona-Pandemie“, sagte Feulner, „gibt es jetzt Krieg in Europa, Energiekrise, Inflation, Geflüchtete Menschen, Materialknappheit und Lieferengpässe. Soll man resignieren, alles hinzuwerfen, zu Hause zu bleiben und sich die Decke über den Kopf zu ziehen? Auf keinen Fall“, betonte der Bürgermeister. „Gerade in dieser Zeit voller Unwägbarkeiten ist es wichtig, dass Bürger die ihnen angetragenen Aufgaben erfüllen, Pläne für die Zukunft schmieden und auch am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, auch wenn jeder seine persönlichen Erlebnisse, Höhepunkte und Tiefschläge erlebt. Aber wir haben Stabilität, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, bei uns werden die Menschenrechte hoch gehalten.“

Feulner lobte die Hilfsbereitschaft der Schwarzenbacherinnen und Schwarzenbacher, welche den Geflüchteten aus der Ukraine Wohnraum, Versorgung und Integration anbieten. „Dies und auch das ehrenamtliche Engagement der Menschen in den Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, Bergwacht, Wasserwacht, BRK, den Helfern vor Ort sowie in den Vereinen und Organisationen stimmt mich trotz aller Widrigkeiten zuversichtlich.“

Grußworte „Die Zukunft ist das Ergebnis, was wir miteinander tun oder nicht tun“, sagte CSU-Landtagsabgeordneter Alexander König und verband dies mit einem Lob an die Stadt Schwarzenbach am Wald und die sich engagierenden Bürger. „Hier wurde viel bewegt.“ Miteinander reden sei der Schlüssel zum Erfolg.

Auch Landrat Oliver Bär (CSU) wies auf die rege Aktivitäten in Schwarzenbach an, die über den Landkreis hinaus wirkten. Zwei Jahre Waldhauptstadt – „das erfreut auch die Region“. Der Landbus werde so gut angenommen, dass ein weiteres Fahrzeug zum Einsatz kommen soll. Wichtig seien aber auch die medizinische Versorgung, Bildung und Arbeitsplätze.

Pfarrer Reinhard Schübel unterstrich seine Wertschätzung für das das Ehrenamt. Mit Humor tue man sich leichter, meinte er – „daran müssen wir arbeiten. Helft alle mit.“ In sein Gebet schloss er Klima, Umwelt und Frieden ein.

Überraschung Um das ehrenamtliche Engagement zu würdigen, brauche es auch finanzielle Unterstützung, meinte Jürgen Wiesel, Vorstand von der Raiffeisenbank Hochfranken West. Deshalb übergab er an die Vereine, in denen die acht geehrten Bürger Mitglied sind, Spenden in Höhe von jeweils 500 Euro, was einen Applaus wert war.

Ehrungen „Das Ehrenamt“, sagte Bürgermeister Reiner Feulner bei der Veranstaltung, „ist Ausdruck unserer Gesellschaft, in der man nicht nur an sich denkt, sondern seine Zeit und Arbeitsleistung – kostenlos, aber nicht umsonst – einbringt, um anderen zu helfen und so das Miteinander noch lebens- und liebenswerter zu gestalten.“

Deshalb werde das Ehrenamt wird völlig zu Recht als „Rückgrat unserer Gesellschaft“ bezeichnet. Er wolle Danke sagen: „Der Ehrenamtspreis soll insbesondere an Menschen gehen, die sonst nicht in der Öffentlichkeit erscheinen und eher im Hintergrund wirken.“

Die Geehrten

Margite Bodenschatz
  aus Schwarzenbach am Wald engagiert sich beim VdK. Seit fast 25 Jahren ist sie die Vertreterin der Frauen sowie Seniorenbetreuerin. Zu ihren Aufgaben gehören Geburtstags- und Krankenbesuche. Sie ist Ansprechpartner für die Mitglieder und seit einem Vierteljahrhundert unermüdliche Sammlerin für „Helft Wunden heilen“.

Ilse Brütting
aus Döbra ist vielseitig engagiert. Beim Obst- und Gartenbauverein hat sie 1999 die Jugendgruppe mitgegründet; die Arbeit mit den Kindern – basteln, kochen und vieles mehr – trägt Früchte. Im „Adventsdorf“ gestaltet und verkauft sie mit ihrem Team Weihnachtsschmuck für den Verein. Seit 1998 im Pfarrgemeinderat, war sie von 2014 bis 2020 Vorsitzende. Seite 1996 singt sie im Kirchenchor Döbra, sie unterstützt aktiv die Rumänienhilfe.

Harald Hader
aus Meierhof ist seit 1975 Mitglied im Frankenwaldverein. Das Amt des Wegewartes führt er seit 25 Jahren, aktiv beteiligt war er an der Zertifizierung des Wanderwegenetzes. Als Mann hinter den Kulissen legt er Wert auf Gemeinschaft. Bei Festveranstaltungen ist er für die Elektrik und den Grill zuständig; bei Weihnachtsfeiern tritt er als Nikolaus auf.

Fred Hagen
aus Schwarzenbach am Wald ist Gründungsmitglied(1962) der Bergwacht. Er war maßgeblich am Aufbau der Organisation und am Hüttenbau beteiligt. Im Verein hat er Funktionen wahrgenommen wie Ausbilder Erste Hilfe, Gerätewart und stellvertretender Bereitschaftsleiter. Bei den 1985 gegründeten Heimatfreunden ist er Mitglied der ersten Stunde und zweiter Vorstand.

Walter Hoffmann
aus Meierhof ist seit 1961 bei der Feuerwehr aktiv (Feuerwehrmann , Gruppenführer, Hauptlöschmeister, stellvertretendem Kommandant). Im Verein ist er Kassenprüfer. Im Sparclub hat er die Versammlungen organisiert, beim Frankenwaldverein ist er seit 1986 ein regelmäßiger Wanderer. Für die Dorfweihnacht hat er sein Anwesen zur Verfügung gestellt.

Klaus Hornfische
r aus Schwarzenstein ist beim ATSV seit 1973 Vereinsmitglied und seit 25 Jahren Ausschussmitglied. Und: Er ist Rekordtorschütze. Immer wenn Not am Mann war, übernahm er Vereinsamter. Unter seiner Regie als Handwerker wurden die Frontüberdachung des Sportheims und der Materialschuppen gebaut. Er packt bei Arbeitseinsätzen mit an, ohne sich in den Vordergrund zu stellen.

Manfred Knoblich
aus Schwarzenbach am Wald war 36 Jahre lang zweiter Vorsitzender beim CVJM. Seine Mitarbeit war und ist vielfältig: Um- und Neubau, Leiter Jungenjungschar, Kinderstunde, Hauskreis, Kinderfreizeiten, Ferienprogramme. Auch die Flüchtlingsarbeit, Hilfstransporte in die Ukraine und Arbeitseinsätze für die Albanienhilfe liegen ihm am Herzen.

Ina Röttger
aus Sorg ist bei der Freien Christengemeinde „Go Church“ aktiv, bei nationaler und internationaler Hilfsarbeit und bei Hilfstransporten. Sie betreut und organisiert in der Ukrainehilfe Sprachkurse und Integrationsmaßnahmen, hat Unterkünfte beschafft, den „Hope Store“ (Bekleidung, Schulranzen und mehr) für die Geflüchteten eröffnet sowie die Krabbel-Babbel-Gruppe – ein Treffen für Mütter und Kleinkinder.