Neuwahlen der HWK Christian Herpich bleibt Handwerks-Vizepräsident

Christian Herpich Foto:  

Die Handwerkskammer Oberfranken hat Vorstand und Vollversammlung neu gewählt. Das betrifft auch Handwerker aus dem Hofer Land.

 
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Der Metzgermeister Christian Herpich aus Hof bleibt Vizepräsident im Vorstand der Handwerkskammer für Oberfranken (HWK). Das ist ein Ergebnis der Neuwahlen, die während der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung für die Wahlperiode 2024/2029 über die Bühne gingen. Mit Friseurin Anita Heinisch aus Presseck wird erstmals eine Handwerkerin die Geschicke der Handwerkskammer als Vorstandsmitglied mitbestimmen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Kreishandwerkerschaft Hochfranken hervor.

Matthias Graßmann aus Bamberg bleibt Präsident des oberfränkischen Handwerksparlaments. Harald Sattler bleibt zusammen mit Christian Herpich Vizepräsident. Weitere vier Mitglieder wurden neu in den Vorstand der Handwerkskammer für Oberfranken gewählt. Neben Anita Heinisch sind das Elektroinstallateurmeister Bernd Zeilmann (Ahorntal), Schreinermeister Heinrich Schneider (Küps) und Christian Jaklin (Forchheim).

Gattendorfer neu im Gremium

Bei der neu zusammengesetzten Vollversammlung wurden zwölf der insgesamt 42 ordentlichen Mitglieder neu besetzt. Zu den neu gewählten Mitgliedern aus dem hochfränkischen Handwerk gehört Installateur- und Heizungsbauermeister Marco Kemnitzer aus Gattendorf. Im November 2021 wurde er zum neuen Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Hochfranken gewählt. Durch sein Engagement, die Umsetzung neuer Ideen und die Darstellung des Handwerks in der Öffentlichkeit – etwa mit dem Hochfränkischen Tag des Handwerks, der Handwerkerkneipe, der Radl-Tour durch Oberfranken und weiteren Aktionen – setzt er sich für das Wohl des Handwerks in Stadt- und Landkreis Hof sowie im Landkreis Wunsiedel ein. Als Mitglied in der Vollversammlung sieht er noch mehr Möglichkeiten, sich für die Anliegen und Probleme der Handwerksbetriebe in Hochfranken einzusetzen.

Aus dem Gebiet der Kreishandwerkerschaft Hochfranken wurden folgende Personen als ordentliche Mitglieder auf Arbeitgeberseite wiedergewählt: Elektrotechnikermeister Stefan Ritter (Hof) und Hannes Müssel (Marktredwitz). Als Stellvertreter in der Vollversammlung wurden Schreiner Reinhard Schmidt (Röslau), Metallbauermeister Matthias Jahn (Gattendorf), Elektrotechnikermeister Bernd Birke (Wunsiedel), Maschinenbaumechnikermeister Guido Piras (Weißenstadt) und Bäckermeister Harald Friedrich (Schwarzenbach am Wald) im Amt bestätigt. Auch das Kraftfahrzeuggewerbe ist durch Innungsobermeister Andreas Tröger und Stellvertreter Gökhan Davgan (Rehau) vertreten.

Maler Roland Brecheis ist raus

Nicht mehr kandidiert hat Malermeister Roland Brecheis aus Hof. Wie berichtet, hat er seinen Betrieb zum 30. Juni geschlossen, weil er keinen Nachfolger gefunden hatte. Er war seit 2009 ordentliches Mitglied in der Vollversammlung und hat sich über Jahrzehnte hinweg für das Maler- und Lackiererhandwerk engagiert – auch landes- und bundesweit. Er war unter anderem Vizepräsident des Bundesverbandes Farbe, Gestaltung und Bautenschutz sowie Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes des bayerischen Maler- und Lackierer-Handwerks sowie stellvertretender Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Hochfranken. Für sein Engagement und seine ehrenamtliche Tätigkeit erhielt er unter anderem die Goldene Ehrennadel des Bayerischen Handwerkstages, den Ehrenmeisterbrief für seine Verdienste für das oberfränkische Handwerk sowie die Ehrenurkunde der Maler- und Lackiererinnung Hochfranken.

Investition in Bildung

Der mit großer Zustimmung im Amt bestätigte alte und zugleich neue Präsident Matthias Graßmann skizzierte die Herausforderungen, die vor der Handwerkskammer und damit vor der Vollversammlung als entscheidendem Gremium liegen. Der größte Brocken seien die Investitionen in die Bildungsinfrastruktur, die in den kommenden Jahren viele Millionen Euro Eigenmittel der HWK verschlingen werden. Schon für das nächste anstehende Bauvorhaben, den Neubau des Bildungszentrums Bamberg, seien nach bislang groben Schätzungen rund 15 Millionen Euro fällig. „Wir werden also einen Spagat schaffen müssen zwischen sinnvoll investieren und nachhaltig finanzieren“, verdeutlichte Graßmann. Er prophezeite: „Darüber werden wir in den kommenden Jahren sicher häufiger diskutieren und entsprechende Beschlüsse fällen müssen.“

Das Stichwort Finanzierungen nutzte der HWK-Präsident, um das Missverhältnis zwischen der Förderung von beruflicher und akademischer Bildung zu thematisieren. „Das Handwerk als Teil der beruflichen Bildung bekommt bei Investitionen maximal 75 der Kosten erstattet, bei Universitäten und Hochschulen sind es pauschal 100 Prozent der Aufwendungen, zu denen on top noch die Mittel für die Ausstattung, den Betrieb und das Personal kommen. Diese nicht zu erklärende Diskrepanz bringt mich in Rage, da dadurch unsere Betriebe einen Großteil der Kosten für Ausbildung tragen müssen.“

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