Nicht mehr zeitgemäß Stadt Rehau will Sauna im Hallenbad schließen

Bleibt die Rehauer Sauna geschlossen? Foto:  

Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat vor, den Betrieb einzustellen. Die Besucher werden immer weniger und das Angebot sei nicht mehr zeitgemäß.

 
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Rehau - Düstere Zeiten kommen wohl auf jene zu, die gerne im Keller des Rehauer Hallenbades geschwitzt haben. Die Stadtverwaltung hat dem Verwaltungs- und Finanzsenat am Montag den Vorschlag unterbreitet, die Rehauer Sauna endgültig zu schließen. Wegen der Pandemie war die Sauna über den Winter ohnehin geschlossen. Sie würde, wenn der Stadtrat dem Vorschlag folgt, dann zum Herbst hin gar nicht erst eröffnen.

Kämmerer Ulrich Beckstein listete gleich eine ganze Reihe von Gründen auf, warum der Sauna-Betrieb aus Sicht der Verwaltung eingestellt werden sollte. Der Hauptgrund: Im jetzigen Zustand ist die Sauna nicht annähernd attraktiv genug, um es mit den mittlerweile doch ziemlich zahlreichen Sauna-Angeboten in der Region aufnehmen zu können. Beckstein zählte die Thermen in Weißenstadt und Bad Steben, aber auch in Bad Elster auf. „Auch Hof hat sich in den letzten Jahren ziemlich entwickelt“, sagte Beckstein. Die Sauna im Rehauer Hallenbad hingegen könne mit modernen Sauna-Landschaften mit ihren unterschiedlichen thematischen Ausrichtungen und Aufgüssen sowie den Ruhe-Angeboten nicht mithalten. „Um die Attraktivität zu steigern, müsste man ziemlich viel Geld in die Hand nehmen“, sagte Beckstein. Zudem sei man räumlich durch die Lage im Keller des Hallenbades stark eingeschränkt. Aktuell nimmt die Stadt aus den Eintrittskarten-Verkauf für die Sauna im Schnitt etwa 9000 Euro pro Saison ein – bei Kosten von etwa 15 000 Euro. Die Tendenz ist steigend, denn die Besucherzahlen sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Waren es vor zehn Jahren noch im Schnitt 2300 Besucher je Saison, waren es in der letzten Prä-Corona-Saison noch 1800. Das Defizit würde in den kommenden Jahren wohl auch ob der laut Ulrich Beckstein stark alternden Besucherschaft noch anwachsen. Bereits gekaufte Eintrittskarten würde die Stadt im Falle der sofortigen Schließung erstatten.

Somit sei jetzt der richtige Zeitpunkt, die Reißleine zu ziehen. „Denn sollte irgendwann in Zukunft irgendeine größere Reparatur notwendig werden, müssten wir die Sauna unerwartet für längere Zeit schließen“, sagte Beckstein. Jetzt könne man noch selbst entscheiden und stünde dann nicht vor der Frage, ob man die Sauna noch einmal repariert oder sie dann schließt.

„Wir machen es uns mit diesem Vorschlag nicht leicht“, betonte Bürgermeister Abraham anschließend. Der Kreis der Sauna-Gänger in Rehau werde aber eben von Jahr zu Jahr kleiner und die Sauna sei einfach nicht mehr zeitgemäß. „Auf eine Stadt wie Rehau kommen ständig neue Aufgabenfelder zu. Da müssen wir von Zeit zu Zeit Dinge auf den Prüfstand stellen“, sagte der Bürgermeister.

CSU-Fraktionsvorsitzender zeigte Verständnis für den Vorstoß der Verwaltung. „Das Thema ist ja kein ganz neues.“ Bedauerlich sei, dass damit ein öffentliches Angebot beschnitten würde. „Aber ich fürchte, wir werden wohl den bitteren Weg gehen müssen“, sagte Ehm. Die anderen Fraktionen äußerten sich im Senat nicht. Die abschließende Entscheidung wird im Stadtrat gefällt. Bis dahin können sich die Stadträte noch eine Meinung bilden.

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