Nicht rentabel Postbank schließt Selber Filiale

Die Postbank verlässt den Standort an der Martin-Pöhlmann-Straße in Selb. Die Dienstleistungen sollen in Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner erhalten bleiben. Foto: Florian Miedl

Nicht die Zahl der Kunden ist ausschlaggebend, sondern die nachgefragten Leistungen. Das Angebot soll mit einem Partner erhalten bleiben.

 
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Selb - Die Postbank wird ihre Filiale in der Martin-Pöhlmann-Straße in Selb voraussichtlich Ende März nächsten Jahres schließen. „Wie alle Banken beobachtet auch die Postbank, dass sich der Markt und das Verhalten unserer Kunden in Zeiten der Digitalisierung verändern“, teilt die Postbank dazu auf Nachfrage der Frankenpost mit. Das Unternehmen überprüfe kontinuierlich sein Filialnetz hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und Optimierungsmöglichkeiten.

Einen konkreten Schließungstermin gebe es derzeit noch nicht. Das Angebot an Post- und Paketdienstleistungen bleibe in Selb aber auch in Zukunft bestehen und werde durch die Deutsche Post sichergestellt. Dafür suche die Post derzeit einen Partner, der in der näheren Umgebung eine entsprechende Partnerfiliale betreibt. Was das für die Immobilie in der Martin-Pöhlmann-Straße bedeutet, ist noch nicht klar. Allerdings soll die Selber Filiale erst dann geschlossen werden, wenn besagter Kooperationspartner gefunden ist.

Die Deutsche Post selbst betreibe bundesweit nur noch wenige eigene Filialen an prominenten Standorten wie dem Regierungsviertel in Berlin oder in ihrer Konzernzentrale in Bonn. Alle anderen Filialen, die Kunden gemeinhin als „Post-Filiale“ bezeichnen, würden von Kooperationspartnern der Deutschen Post betrieben. „Die Postbank ist der größte Partner der Deutschen Post und bietet in ihren Filialen auch die Services der Deutschen Post an. Die Mitarbeiter in den Filialen sind selbstverständlich Beschäftigte der Postbank“, schreibt Postbank-Pressesprecher Oliver Rittmaier.

Wertschaffendes Neugeschäft

Die Entscheidung, eine Filiale zu schließen, treffe das Unternehmen nicht leichtfertig. „Wir tun dies nur dann, wenn sie sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben lässt.“ Rittmaier zufolge ist dabei vor allem die Art der nachgefragten Leistungen entscheidend, nicht die Kundenfrequenz. Um den Kunden ein großes Filialnetz mit einem umfassenden Service bieten zu können, müsse das Verhältnis zwischen reinen Serviceleistungen wie Postdienstleistungen oder Bargeldauszahlungen und wertschaffendem Neugeschäft – Abschlüsse und Nutzung von Bankprodukten – stimmen. „Ist dieses Verhältnis nicht ausgewogen, führt dies, wie bei der Filiale in Selb, zu einem nicht kostendeckenden Ergebnis und damit zur Schließung der Filiale“, heißt es in der Mitteilung. Nur durch eine stetige Anpassung „unseres Filialnetzes können wir langfristig unsere Rentabilität als Unternehmen sicherstellen“. Sobald ein Termin feststeht, werde die Postbank ihre Kunden unter anderem mit einem persönlichen Anschreiben nicht nur über die Schließung informieren, sondern auch über die nächstgelegene Filiale der Postbank, die neue Partnerfiliale der Deutschen Post und die nächstgelegenen Möglichkeiten zur kostenfreien Bargeldversorgung.

Die Mitarbeiter der Filiale in Selb würden nicht entlassen, schreibt Oliver Rittmaier. Die durch die Schließung der Filiale entfallenden Stellen würden sozialverträglich im Rahmen bestehender betrieblicher Vereinbarungen abgebaut. Wie viele Mitarbeiter von der Schließung der Postbank betroffen sind, teilt das Unternehmen aus Sicherheitsgründen nicht mit.

Weitere Informationen über die Dienstleistungen der Postbank und wo sie zu finden sind, sind im Internet unter www.postbank.de/filialen und www.postbank.de/geldautomaten abrufbar. G. P.

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