Außerdem will der Zoo prüfen, wie die Pflege der Nashörner verändert oder verbessert werden kann, und welche zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen eventuell getroffen werden müssen. Der Zoo Salzburg sei wie andere Zoos für Notfälle mit Waffen, Narkosegewehren und Pfeffersprays ausgestattet. Doch bei einem so plötzlichen Angriff mit direktem Kontakt zwischen Tier und Mensch "hilft ihnen einfach keine Waffe", sagte Grebner.
Die Geschäftsführerin deutete an, dass Yeti als Vertreterin einer gefährdeten Tierart nicht eingeschläfert werden wird. Das Tier werde auch nicht von seinen Artgenossen um Zoo isoliert, denn die Pflege-Routine müsse beibehalten werden. Der Zoo soll zumindest am Dienstag geschlossen bleiben. Das Rote Kreuz bot Mitarbeitern und Angehörigen der Opfer psychologische Betreuung an.
Laut Grebner war bislang in deutschsprachigen Zoos kein derartiger Angriff eines Nashorns vorgekommen. Die Tierschutzorganisation Peta wies jedoch in einer Stellungnahme darauf hin, dass es in Deutschland und der Schweiz in den vergangenen Jahren tödliche Unfälle mit Raubkatzen gab. Die Organisation forderte das Ende der Zoo-Haltung von Wildtieren. Die "artwidrigen Haltungsbedingungen" seien unweigerlich mit Tierleid verbunden und führten häufig zu schweren Verhaltensstörungen, sagte Peta-Vertreterin Yvonne Würz.
Tödliche Zwischenfälle mit Tieren in Zoos sind dennoch selten. Im August 2022 etwa spießte eine große Antilope einen Tierpark-Mitarbeiter auf der schwedischen Insel Öland auf. Der Mann hatte das Tier in den Stall bringen wollen. Im September 2013 tötete ein Tiger im Münsteraner Zoo einen Pfleger, der eine offene Schiebetür übersehen hatte. Im August 2012 starb eine Tierpflegerin in Köln nach dem Biss eines Sibirischen Tigers in den Hals. Sie hatte vergessen, die Raubkatze vor der Reinigung des Geheges einzusperren. Im Berliner Tierpark Friedrichsfelde wurde im Mai 2007 eine Pflegerin von einem 350 Kilogramm schweren Moschusochsen an einem Gitter erdrückt. Auch hier war die Gehegetür nicht richtig verschlossen.