Thomas Hacker von der FDP bleibt die ganze Zeit eher unscheinbar, redet aber langatmig. Selbst seine Abgeordneten-Kollegen scheinen Mühe zu haben, ihm das durchgehen zu lassen – Klaus Ernst von den Linken unterbricht ihn mehr als einmal. Nur Hans-Peter Friedrich kuschelt gerne mit der FDP: Er nickt fleißig, wenn Hacker, der direkt neben ihm steht, spricht. Was Thomas Hacker will? Sich raushalten? Das könnte man aus seinen Aussagen lesen: „Jeder muss für sich selber entscheiden“, „Jeder macht, was er kann“ oder „Wir müssen mit Corona leben lernen.“ Beim Thema Steuern ist der FDP-Mann prägnanter. Das Projekt der vorgefertigten Steuererklärung ist gescheitert – sein Lösungsansatz bleibt vage. Aber:„Die technischen Voraussetzungen sind da.“
Ganz anders der Vertreter der Linken: Klaus Ernst ist angriffslustig – und diskutiert teilweise so leidenschaftlich, dass sich seine Stimme überschlägt. Die Akustik der leeren Halle kommt an ihre Grenzen. Inhaltlich bleibt er der Partei-Linie treu: Er will zum Beispiel die Patente des Corona-Impfstoffs freigeben – „Ich bin für geistiges Eigentum, aber nicht wenn der Profit über die Gesundheit geht.“ Oder aber beim Thema Mobilität: Die soll nämlich für alle attraktiver werden, findet er. Und anders wie die FDP will sich die Linke eben nicht raushalten: Es müssen politische Rahmenbedingungen her. Auch beim Thema Steuern kriegt er sich mit dem gegenüberstehenden FDP-Mann Hacker in die Wolle: „Wir müssen oben belasten und unten entlasten!“ Auf feurige Gegenwehr wartet er vergeblich.