„Der bundesweite Anstieg entsteht meist durch diffuse Geschehen, mit zahlreichen Häufungen in Haushalten, aber zunehmend auch in Gemeinschaftseinrichtungen und Alten- und Pflegeheimen sowie im beruflichem Umfeld“, erklärt Marieke Degen, Pressesprecherin des Robert-Koch-Instituts (RKI). Viele kleinere Ausbrüche in Krankenhäusern sowie Einrichtungen für Asylbewerber und Geflüchtete hätten einen weiteren Einfluss auf die hohen Werte in manchen Regionen. Zudem würden religiöse Veranstaltungen eine Rolle spielen. „Für einen großen Anteil der Fälle kann das Infektionsumfeld nicht ermittelt werden“, sagt sie. Warum genau derartige Differenzen aber entstehen, das können sich auch die Experten der Gesundheitsämter und des RKI nicht erklären. Immer wieder würden jungen Menschen, international Reisenden und Feiernde, die sich unterwegs beziehungsweise auch auf Partys angesteckt haben, die Infektionen in ihren Haushalten und Familien verbreiten. „Ein starker Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz kann auch bei wenigen Ausbrüchen in einem dünn besiedelten Gebiet auftreten“, sagt die Pressesprecherin. Ganz allgemein könne man aber sagen, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass benachbarte Kreise zu einem bestimmten Zeitpunkt unterschiedlich viele Fälle haben.