740 Kilogramm Kokain sichergestellt, Lastwagen als Schmuggelversteck umgebaut
An einem frühen Morgen im August 2021 bemerkten die Ermittler verdächtige Aktivitäten im Bereich des Güterverkehrszentrums in Bremen und nahmen Kontakt mit dem Landeskriminalamt in Bremen auf.
Den alarmierten Einsatzkräften aus Bremen gelang es, einen unmittelbar bevorstehenden Abtransport von Rauschgift aus einem mit Rohkaffeebohnen beladenen Überseecontainer zu verhindern. Durch die polizeilichen Maßnahmen wurden die Tatverdächtigen zum Abbruch der Bergungsaktion und zur Flucht gezwungen.
Bei einer Absuche des Geländes rund um den geöffneten Überseecontainer stellten die Beamten dann 37 Säcke mit jeweils 20 Blöcken weißen Pulvers fest. Insgesamt handelte es sich um 740 Kilogramm Kokain mit einem geschätzten Wert von mehr als 30 Millionen Euro und einem hohen Wirkstoffgehalt.
Die Betäubungsmittel wollten die Täter in ein in der Nähe abgestelltes Transportfahrzeug laden, wären sie nicht zuvor gestört worden. Der Lastwagen verfügte über ein professionell verbautes Schmugglerversteck in Form einer elektronischen doppelten Ladebordwand.
Selbst eine abgestürzte Drohne spürten die Einsatzkräfte auf dem weitläufigen Gelände auf. Der Quadrocopter wurde offenbar für Luftaufnahmen vor und während der Tat genutzt.
Obefrankens Polizeipräsident Alfons Schieder im O-Ton
Festnahme- und Durchsuchungsaktion
Die Beamten führten die komplexen Ermittlungen in der Folgezeit fort und planten in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Coburg die Festnahmen der Tatverdächtigen aus Coburg und Hannover sowie umfassende Durchsuchungsmaßnahmen an verschiedenen Orten im Bundesgebiet. Hierbei arbeiteten sie insbesondere eng mit den Beamten der Landeskriminalämter Bremen, Hannover und Hamburg, sowie dem Zentralen Kriminaldienst Hannover und dem Zollfahndungsamt Hamburg und der Staatsanwaltschaft Bremen zusammen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg erließ ein Ermittlungsrichter Haftbefehle gegen insgesamt fünf Tatverdächtige sowie Durchsuchungsbeschlüsse für neun Örtlichkeiten in Coburg, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Anfang Februar 2022 erfolgte in den frühen Morgenstunden in einem konzertierten Einsatz die Festnahme und Vollstreckung der Haftbefehle an den aktuellen Aufenthaltsorten der Tatverdächtigen im Bereich Coburg, Hannover und Hamburg.
In den folgenden Stunden nahmen die Beamten nicht nur die Wohnorte der Tatverdächtigen intensiv unter die Lupe, auch die Fahrzeuge der Männer und eine Lagerhalle, die ein Tatverdächtiger im Hafenbereich Hamburg extra angemietet hatte, wurden komplett durchsucht.
Im Rahmen dieser umfassenden Durchsuchungsmaßnahmen beschlagnahmten die Polizisten zwei scharfe Schusswaffen, ein Kilogramm Marihuana nebst 500 Gramm Haschisch und stellten unterschiedlichste Mobiltelefone und Speichermedien sicher.
Vonseiten der Staatsanwaltschaft Coburg wurden Vermögensarreste in Höhe einer dreiviertel Million Euro erwirkt. Zur Sicherung dieser Arreste konnte die Beamten umfangreiche Immobilien, Konten, Bargeld und sonstige Vermögenswerte beschlagnahmen.
Alle Tatverdächtigen in Untersuchungshaft
Sämtliche Verdächtigen sitzen nun in verschiedenen bayerischen Justizvollzugsanstalten.
Staatsanwaltschaft Coburg erhebt Anklage gegen die Tatverdächtigen
Die Staatsanwaltschaft Coburg hat nun Anklage gegen die fünf Tatverdächtigen erhoben.