Minister: Von Enteignung wieder entfernt
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht die Verlängerung der Treuhandverwaltung bei PCK als Signal für ein ernstes Interesse des russischen Staatskonzerns Rosneft am Verkauf seiner Mehrheitsanteile. "Ich bin sehr zufrieden damit, dass die russische Seite ganz offensichtlich an einem eigenständigen Verkauf ihrer Werke, ihrer Raffinerien in Deutschland interessiert ist und in ernsthafte Verhandlungen mit einem entsprechenden Interessenten gegangen ist. Das sind die Kataris", sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam.
Die Verlängerung der Treuhandlösung biete die Möglichkeit, "dass man von dem deutlich aufwendigeren und risikobehafteten Weg der Enteignung erst mal wieder ein Stück entfernt ist", betonte Steinbach. Zu Verkaufsplänen von Rosneft für die Raffinerie-Anteile sagte er, ein solcher Prozess nehme im Allgemeinen mehrere Monate in Anspruch. "Es wäre schon eine besonders schnelle Vorgehensweise, wenn wir in irgendeiner Form diesbezügliche Signale bis Ende des Jahres erhalten würden."
Linke für Einstieg des Staates
Der Linke-Bundestagsabgeordnete Christian Görke sagte, der Bund könne und müsse so schnell wie möglich in die PCK einsteigen, damit dieser wichtige Strukturbaustein und die Tausenden Arbeitsplätze in der Region gehalten werden. "Was als Standard im Westen mit dem Einstieg des Bundes bei der Meyer Werft in Papenburg funktioniert, muss auch im Osten möglich sein."