"Jede neue Trasse ist überflüssig", sagte Thomas Riedrich von der Initiative Brennerdialog Rosenheimer Land am Donnerstag. In der Corona-Krise sei die Zahl der Züge auf der Strecke gesunken. Diese sei derzeit nicht einmal zur Hälfte ausgelastet - und es sei nicht klar, wie sich die Zahl der Züge nach Corona entwickeln werde. Es gebe für einen Neubau - egal bei welcher Trassenführung - weder einen Nachweis des Bedarf noch einen Kosten-Nutzen-Plan.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) hatte zuletzt ebenfalls den Nachweis für den Bedarf eines Neubaus angemahnt. Im Koalitionsvertrag sei vereinbart, dass zunächst die Erforderlichkeit einer Neubaustrecke nachgewiesen werden müsse. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sagte im März nach einem Treffen mit Bürgerinitiativen, allein die Infrastruktur garantiere noch keine konsequente Güterverlagerung von der Straße auf die Schiene. Die Bundespolitik müsse hier auch die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.
Der sogenannte Brenner-Nordzulauf soll die Kapazitäten zum künftigen Brenner Basistunnel erweitern, an dem in Italien und Österreich gebaut wird. Damit sollen etwa 2030 mehr Güter auf die Schiene kommen.
© dpa-infocom, dpa:210408-99-129923/3