Wolff hält und meckert
Gegen die Slowenen tat sich sein Team nur in der Anfangsphase schwer. Die Zuspiele von Ballverteiler Juri Knorr waren etwas unpräzise. Die einfachen Ballgewinne und Lücken in der deutschen Abwehr nutzte der Gegner für viele Tore über den Kreis. Torhüter Andreas Wolff war unzufrieden mit der Leistung seiner Vordermänner und motzte nach fast jedem Gegentor. Seine Laune besserte sich, als Deutschland auch dank Wolffs Paraden einen 7:0-Lauf startete und davonzog.
Wie aus dem Nichts produzierten die Slowenen einen Fehler nach dem anderen. Das Gislason-Team nahm die Einladungen dankend an und stellte in dieser Phase die Weichen für den Sieg. Vor allem Häfner, der nach den Spielen seine Karriere im Nationaltrikot beendet, agierte eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Auch die Rückraum-Hünen Köster (4 Tore) und Sebastian Heymann (6) zeigten ihre bislang beste Turnierleistung.
Jeder darf mal ran
Gislason rotierte aus Gründen der Belastungssteuerung viel. Der gegen Spanien überragende Torwart David Späth kam nach dem Wechsel und ließ die mitgereisten deutschen Fans mit sehenswerten Paraden regelmäßig jubeln. Linksaußen Rune Dahmke und der wieder genese Kreisläufer Jannik Kohlbacher sammelten ebenfalls Einsatzminuten. Vom Siebenmeterpunkt war auf Jungstar Marko Grgic (20) fast immer Verlass.
Weil die Gislason-Auswahl am Ende zu überhastet agierte, kam Slowenien etwas näher. Dennoch: Das abgezockte und auf olympischer Bühne vergleichsweise unerfahrene deutsche Team beeindruckt bei diesen Sommerspielen. In dieser Verfassung ist für die DHB-Auswahl alles möglich.