Ophis-Tour in Hof Viermal derber Krach im Wiesla

Ophis aus Hamburg sind eine feste Größe im deutschen Death Doom. Am Freitag spielen sie in Hof und haben nicht nur ihr aktuelles Album „Spew forth Odium“ im Gepäck. Foto: /FDA Records

Unter dem Banner „Horrid Cacophony“ macht am Freitag die Mini-Tour von Ophis, Feaces Christ und Repulsive Feast Station in Hof. Geboten wird eine schöne Mischung aus Doom, Death und Core.

 
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Am Freitag von 18.30 Uhr an wird es im Wiesla am Südring abgründig und abseitig. Im Zuge der „Horrid Cacophony“-Minitour kommen vier Bands in das gemütliche Vereinsheim, um den Anwesenden eine fröhliche Mischung aus Death Metal, Doom Death und fiesem Grind zu bescheren. Mit dabei sind Ophis aus Hamburg, Feaces Christ aus Regensburg, Repulsive Feast aus Wolfsburg und die Hofer Recken von Killing Capacity.

Es ist das erste Konzert im Wiesla seit Langem. Und dieser Konzertabend hat es direkt gewaschen. Mit Ophis und Feaces Christ geben sich zwei Bands die Ehre, die erst kürzlich auf dem bekannten Szene-Label FDA Records vielbeachtete neue Alben veröffentlicht haben. Während letztere sich auf ihrem letzten und ersten Album „Gimme Morgue!“ laut Fachmagazin „Deaf Forever“ vor allem „einem A bis Z der (angedickten Körperflüssigkeiten – und was man damit machen kann“ widmen, sind Ophis schon länger im Geschäft und haben sich einen soliden Stand in der Szene erarbeitet.

Ophis gibt es seit mehr als 20 Jahren. Zuletzt haben sie mit „Spew forth Odium“ das fünfte Album der Bandgeschichte veröffentlicht. Es bietet jenen intensiven Mix der beiden metallischen Spielarbeiten Death und Doom, die sich, wenn richtig intoniert, äußerst wirkungsvoll ergänzen: Zähe, schleppende Riffs treffen auf kehlige Growls, die in Kombination in ihrer sogartigen Wirkung Abgründe vor dem geistigen Auge auftun. Weil niedriges Tempo bei Songs zwischen 4 und zwölf Minuten auf Dauer auch etwas dröge wirken kann, ziehen Ophis das Tempo im richtigen Moment auch mal an, bestens nachzuhören im kleinen Szene-Hit „The Halls of Sorrow“.

Repulsive Feast haben es noch nicht zu Album-Ehren gebracht, können aber zwei EPs vorweisen: „Brewing rancid Stew“ von 2019 und „Meat Hook Mutilation“ von 2020. Die Titel lassen es schon erahnen: Zart besaitet sollte man nicht sein, wenn man die Texte der Wolfsburger Band konsumiert. In die ähnliche Kerbe schlagen die Klänge, die zwischen Death Metal und Grind changieren.

„Machines of War“ war 2018 das erste physische Lebenszeichen von Killing Capacity aus Hof. Mittlerweile zum Quartett angewachsen, mischt die Band, die sich nach einem Dismember-Klassiker-Album benannt hat, ihren Death Metal mit einer guten Portion Hardcore, so dass der Groove in der Chose nie zu kurz kommt. Den Gesang teilen sich Dave Blechschmidt (tiefes Gebrüll, auch Gitarre) und Michael Gückel (etwas höher, auch Schlagzeug) und liefern sich so gutturale Dialoge inmitten eines lärmenden Ganzen.

Wem der Gig am Freitagabend nicht genug ist, kann das Package am Samstag noch in der Mälze in Regensburg erleben, allerdings ohne Killing Capacity.

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