Oscar-Gewinner Gerd Nefzer Will Smiths Ohrfeige war „eine saublöde Aktion“

Theresa Schäfer/

Gerd Nefzer saß im Dolby Theatre, als Will Smith dem Komiker Chris Rock einen verrutschten Kinnhaken verpasste. Wie der Schwäbisch Haller Oscar-Preisträger die Situation erlebte.

 
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Er hat die Ohrfeige von Will Smith in der Oscar-Nacht live in Hollywoods Dolby Theatre miterlebt: Der deutsche Oscar-Preisträger Gerd Nefzer. „Natürlich war das eine saublöde Aktion“, sagte der Spezialeffekte-Künstler der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend, kurz nach seiner Rückkehr ins heimische Schwäbisch Hall. Leider sei es nun das alles überschattende Thema, statt die Oscar-Gewinner in den Vordergrund zu stellen, bedauert Nefzer.

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Der Hohenloher und seine Frau Regina hätten das Klatschen von der Ohrfeige auch weiter weg von der Bühne hören können, erzählt Nefzer. Er habe das zunächst für eine Show-Einlage gehalten und erst später mitgekriegt, was dort passiert sei.

Nefzer kam nicht zu Wort

Nefzer hatte für seine Arbeit an dem Sci-Fi-Epos „Dune“ den Oscar für die besten visuellen Effekte verliehen bekommen – der zweite Academy Award für den gebürtigen Schwäbisch Haller, der seine Firma in Babelsberg hat. Nefzer kam bei der Verleihung am Sonntagabend auf der Bühne nicht zu Wort: Als der 56-Jährigen nach seinen Kollegen ans Mikrofon trat, begann das Orchester zu spielen und Nefzer konnte nur noch „Dankeschön, thank you“ in den Raum rufen.

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Smith hatte Chris Rock geschlagen, nachdem der Komiker einen Witz über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht hatte. Der Gag ging um ihren kahlgeschorenen Kopf, die Schauspielerin leidet unter krankhaftem Haarausfall, Alopecia areata.

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Wenig später nahm Smith unter Tränen den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in „King Richard“ entgegen. In seiner Dankesrede, für die er (im Gegensatz zu Nefzer) üppig Zeit bekam, entschuldigte er sich bei der Academy – aber nicht bei Chris Rock. Das holte er am nächsten Tag via Instagram nach. Die Veranstalter der Oscars verurteilten Smiths Handlungen und kündigten an, Konsequenzen zu prüfen.

„Auch nicht in Ordnung von Chris Rock“

Smith und Rock sollten das unter sich ausmachen, sagt Nefzer. „Ich fand das saublöd von Will Smith aber auch nicht in Ordnung von Chris Rock. Wenn eine Frau so eine Krankheit hat, muss man nicht darüber Witze machen“. Sein Vorschlag für die Filmakademie: „Ich würde die beiden Kollegen auf der Bühne vor die Kamera zerren, wo sich jeder bei jedem mit Handschlag entschuldigt.“