Bei den Materialien setzt man weiterhin auf allwettertaugliche Hightechfasern aus Kunststoff. Oftmals werden sie als Flechtwerke für die Gestelle von Stühlen, Sesseln oder Sofas eingesetzt. Sie sind pflegeleicht und zugleich optisch kaum von natürlichen Materialien zu unterscheiden und wirken wie handwerklich hochwertige Produkte. Auch Holz spielt im Außenbereich nach wie vor eine große Rolle, oft in Kombination mit Stahlrohr. Bei den steinernen Tischplatten sind Marmoroptiken im Trend.
Wie im Innenraum sind auch für Balkon, Terrasse oder Garten organische, runde Formen beliebt, da sie Geborgenheit und Gemütlichkeit ausstrahlen. Farblich werden weiterhin Naturtöne wie Beige sowie verschiedenste Grautöne und Schwarz geschätzt – im Vergleich zum Vorjahr aber kommen in dieser Saison verstärkt kräftige Farben als Akzente zum Einsatz. So werden etwa Sitzkissen, kleine Beistelltische oder auch einzelne Möbelstücke oder geflochtene Möbelgestelle in knalligem Gelb, Orange, Blau oder Grün zum Hingucker.
Daybeds und extrabreite Outdoor-Betten
Womöglich, um all die Strapazen und Krisen für ein paar sonnige Stunden zu vergessen, stehen Entspannungsmöbel besonders im Fokus: sogenannte Daybeds für Tagträumer sowie bequeme, extra breite Outdoor-Betten – häufig mit schützendem Dach und fester Überdachung oder in Muschelform mit ausklappbarem Sonnensegel. Beliebt fürs freie Schaukeln sind auch Hängesessel – wie etwa der von Freifrau aus der Serie „Leyasol“ mit seiner luftigen Schalenform. Bei den Esstischen gewinnt die Auszugsfunktion fürs Festefeiern mit Gästen an Bedeutung, etwa von Cane-line, einem dänischen Designunternehmen.
In den vergangenen Jahren war das Gartenmobiliar auch zur Wertanlage geworden, man investierte in gutes Design und Qualität. Nachhaltig war das dann auch, denn im besten Fall sind hochwertige Möbel haltbarer. Ob dieser Trend trotz Ukraine-Krieg und der Inflation anhalten wird, da ist sich Christine Scharrenbroch nicht sicher. „Da die Saison gerade erst beginnt und Outdoor-Möbel zudem statistisch nicht separat erfasst werden, können wir hier hinsichtlich der Absatzzahlen keine Einschätzung abgeben“, sagt die Expertin. Zumal unterbrochene oder eingeschränkte Lieferketten die Gartenbranche beeinflussen: Viele Unternehmen beziehen Teile für Möbel, Grills und andere Geräte aus Asien. Manche produzierten auch komplett dort.“
Bleiben wird aber der Trend, dass der Außenbereich seit Beginn der Coronakrise als Rückzugs- und Erholungsort noch wichtiger wird. Das zeigte auch eine Studie der Hochschule Geisenheim aus der Zeit des ersten Lockdowns 2020. Demnach sind Menschen mit Garten zufriedener als Menschen ohne Garten. Keine Überraschung – Gärten, schön möblierte erst recht, machen glücklich.