Outdoormöbel 2023 Die schönsten Möbel für Balkons und Terrassen

Andrea Jenewein

Ein schöner Garten sorgt für Entspannung, dabei helfen die passenden Möbel. In diesem Jahr verschwimmen bei den Trends die Grenzen zwischen drinnen und draußen. Welche Gartenmöbel besonders gefragt sind.

 
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Im Sommer wächst der Wohnraum. Zumindest bei manch Glücklichem, der einen Garten, eine Terrasse oder einen Balkon sein Eigen nennen darf. Denn diese Orte vergrößern dann Wohnzimmer, Küche oder sogar das Schlafzimmer. Das Leben verlagert sich immer mehr nach draußen, je nach Platz stehen dort ein großer Esstisch, ein Sofa oder gar ein überdachtes Bett. Selbst die Küche scheint ins Grüne hineinzuwachsen. Wer kann, stellt nicht nur einen Grill hinaus, sondern gleich eine ganze Outdoor-Küche. Die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen, Innen- und Außenraum gleichen sich an.

Das bestätigt Christine Scharrenbroch, Sprecherin des Verbands der Deutschen Möbelindustrie. Generell lasse sich sagen, dass der Garten und die Terrasse seit Beginn der Coronakrise als Rückzugs- und Erholungsort noch stärker an Bedeutung gewonnen haben. „Die Einrichtung für die Innenräume und den Außenbereich gleicht sich immer stärker an. Vielen Möbeln sieht man nicht an, ob sie für innen oder außen produziert sind.“ So präsentiert in diesem Jahr der Hersteller ames gemeinsam mit MUT Design seine erste gepolsterte Sitzmöbelkollektion „Coco“ für den Innen- und Außenbereich. Auch „Leyasol“, die Schwesterkollektion des Freifrau-Klassikers „Leya“, ist konzipiert, um innen und außen eingesetzt zu werden.

Gärten oder Terrassen werden gerne in zwei Bereiche geteilt

Der Außenbereich wird also immer wohnlicher und gemütlicher gestaltet. Scharrenbroch zufolge würden – sofern der Platz vorhanden ist – immer häufiger gleich zwei Bereiche gestaltet: der Esstisch mit bequemen Stühlen zur Bewirtung von Familie und Gästen sowie ein Loungebereich mit gemütlichen Sofas und opulenten Sesseln als privater Rückzugsort.

Und für ebenjenes Bewirten und Kochen wollten immer mehr Menschen wetterfeste Küchen aus Stein und Edelstahl mit Gas- oder Holzkohlegrill und Kühlschrank, vorzugsweise mit Überdachung. Dies wird unterstützt durch mobile kleine Rollwagen, die das Zubehör nach draußen bringen. Hochbeete oder Kräutertöpfe vervollständigen das Kocherlebnis. „Outdoor-Cooking ist stark im Kommen“, sagt Scharrenbroch. Fündig wird man hier bei großen Firmen wie Ikea und auch bei anderen Herstellern wie Jan Cray.

Zu einer wohnlichen Atmosphäre tragen Accessoires wie Outdoor-Teppiche, große Sonnenschirme oder -segel, Akku-LED-Leuchten, Lichterketten, Kerzen, Kissen, Decken, Poufs, Bluetooth-Lautsprecher und Pflanzgefäße bei.

Bei den Materialien setzt man weiterhin auf allwettertaugliche Hightechfasern aus Kunststoff. Oftmals werden sie als Flechtwerke für die Gestelle von Stühlen, Sesseln oder Sofas eingesetzt. Sie sind pflegeleicht und zugleich optisch kaum von natürlichen Materialien zu unterscheiden und wirken wie handwerklich hochwertige Produkte. Auch Holz spielt im Außenbereich nach wie vor eine große Rolle, oft in Kombination mit Stahlrohr. Bei den steinernen Tischplatten sind Marmoroptiken im Trend.

Wie im Innenraum sind auch für Balkon, Terrasse oder Garten organische, runde Formen beliebt, da sie Geborgenheit und Gemütlichkeit ausstrahlen. Farblich werden weiterhin Naturtöne wie Beige sowie verschiedenste Grautöne und Schwarz geschätzt – im Vergleich zum Vorjahr aber kommen in dieser Saison verstärkt kräftige Farben als Akzente zum Einsatz. So werden etwa Sitzkissen, kleine Beistelltische oder auch einzelne Möbelstücke oder geflochtene Möbelgestelle in knalligem Gelb, Orange, Blau oder Grün zum Hingucker.

Daybeds und extrabreite Outdoor-Betten

Womöglich, um all die Strapazen und Krisen für ein paar sonnige Stunden zu vergessen, stehen Entspannungsmöbel besonders im Fokus: sogenannte Daybeds für Tagträumer sowie bequeme, extra breite Outdoor-Betten – häufig mit schützendem Dach und fester Überdachung oder in Muschelform mit ausklappbarem Sonnensegel. Beliebt fürs freie Schaukeln sind auch Hängesessel – wie etwa der von Freifrau aus der Serie „Leyasol“ mit seiner luftigen Schalenform. Bei den Esstischen gewinnt die Auszugsfunktion fürs Festefeiern mit Gästen an Bedeutung, etwa von Cane-line, einem dänischen Designunternehmen.

In den vergangenen Jahren war das Gartenmobiliar auch zur Wertanlage geworden, man investierte in gutes Design und Qualität. Nachhaltig war das dann auch, denn im besten Fall sind hochwertige Möbel haltbarer. Ob dieser Trend trotz Ukraine-Krieg und der Inflation anhalten wird, da ist sich Christine Scharrenbroch nicht sicher. „Da die Saison gerade erst beginnt und Outdoor-Möbel zudem statistisch nicht separat erfasst werden, können wir hier hinsichtlich der Absatzzahlen keine Einschätzung abgeben“, sagt die Expertin. Zumal unterbrochene oder eingeschränkte Lieferketten die Gartenbranche beeinflussen: Viele Unternehmen beziehen Teile für Möbel, Grills und andere Geräte aus Asien. Manche produzierten auch komplett dort.“

Bleiben wird aber der Trend, dass der Außenbereich seit Beginn der Coronakrise als Rückzugs- und Erholungsort noch wichtiger wird. Das zeigte auch eine Studie der Hochschule Geisenheim aus der Zeit des ersten Lockdowns 2020. Demnach sind Menschen mit Garten zufriedener als Menschen ohne Garten. Keine Überraschung – Gärten, schön möblierte erst recht, machen glücklich.

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