Finanz- und Polizeiminister im Visier
Bei den israelischen Ministern, die nach dem Willen der EU-Kommission sanktioniert werden sollten, handelt es sich um Finanzminister Bezalel Smotrich und Polizeiminister Itamar Ben-Gvir. Ihnen werden Menschenrechtsverletzungen und Aufstachelung zum Hass vorgeworfen. Zudem schlägt die Kommission auch neue Sanktionen gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas vor. Sie hatte den Gaza-Krieg ausgelöst, indem sie am 7. Oktober 2023 gemeinsam mit anderen Extremisten einen Terrorangriff auf Israel ausübte und dabei rund 1.200 Menschen tötete und mehr als 250 weitere verschleppte.
EU-Kommission stoppt Zahlungen
Israel hatte den Sanktionsvorstoß der Kommission bereits vor der Vorlage von Details scharf kritisiert. Außenminister Saar schrieb in einem Brief an von der Leyen, es sei "unverhältnismäßig" und "beispiellos", wegen des israelischen Vorgehens im Gazastreifen bestimmte Handelsvorteile aussetzen zu wollen. Ein solcher Vorschlag sei im Falle anderer Länder noch nie umgesetzt worden, kritisierte Saar.
Die EU-Kommission verlasse sich auf Angaben der Hamas und spiele der Terrororganisation damit in die Hände. Israel sei der Gaza-Krieg nach dem Hamas-Terroranschlag aufgezwungen worden. Man werde sich nicht "von Drohungen einschüchtern lassen", solange die Sicherheit des Landes gefährdet sei.
Scharfe Kritik aus Israel hatte es zuvor bereits gegeben, als die EU-Kommission im Juli vorschlug, Teile der Zusammenarbeit im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms Horizon Europe einzustellen. Unter anderem die Bundesregierung verhindert die Maßnahme allerdings bislang und begründet dies damit, dass sie nicht zielgerichtet genug sei.
Sicher ist deshalb bislang nur, dass für Israel vorgesehene Mittel aus einem EU-Topf für die internationale Zusammenarbeit eingefroren werden. Diese Entscheidung hatte von der Leyen bereits in der Vorwoche angekündigt. Für sie braucht es keine Zustimmung der EU-Mitgliedstaaten.