PayPal Alternativen Stripe, Klarna & Co. im großen Vergleich

PayPal dominiert den Markt, doch spezialisierte Anbieter wie Stripe und Klarna bieten Vorteile. Ein Überblick über die besten PayPal-Alternativen.

Online-Zahlungsanbieter im Vergleich - Wer kann PayPal das Wasser reichen? Foto: Recraft.ai

Online-Zahlungsanbieter im Vergleich - Wer kann PayPal das Wasser reichen?

Seit seiner Gründung in den späten 90er-Jahren hat sich PayPal als der wohl wichtigste Online-Zahlungsdienst etabliert. Die lange PayPal Geschichte, geprägt von den visionären Ideen der PayPal Gründer Peter Thiel und Elon Musk, schuf eine Marke, die heute weltweit für einfache und sichere digitale Transaktionen steht.

Stripe - Die erste Wahl für Entwickler und Unternehmen

Während PayPal sich primär an den Endkunden richtet und mit einem einfachen Bezahl-Button punktet, hat Stripe den Markt von der anderen Seite aufgerollt. Der Zahlungsdienstleister hat sich mehr auf die Händler konzentriert. Stripe ist keine simple digitale Geldbörse, sondern eine umfassende Zahlungsinfrastruktur, die sich in Websites und Apps integrieren lässt.

Die Stärke von Stripe liegt in seiner API, einer Programmierschnittstelle. Sie gibt Unternehmen die volle Kontrolle über den Bezahlvorgang. Statt auf eine PayPal-Seite weitergeleitet zu werden, verbleiben Kunden während des gesamten Checkouts auf der Händler-Website. Stripe ist die bevorzugte Lösung für SaaS-Unternehmen, Marktplätze und Start-ups, die komplexe Zahlungsmodelle wie Abonnements, nutzungsbasierte Abrechnungen oder Provisionsaufteilungen benötigen. 

Klarna - Der König des "Buy Now, Pay Later"

Klarna hat eine Nische besetzt, die PayPal lange vernachlässigt hat und zwar flexible Zahlungsoptionen. Das schwedische Unternehmen hat das Konzept des Rechnungskaufs ("Buy Now, Pay Later" - BNPL) im E-Commerce popularisiert. Kunden können Produkte sofort bestellen und erst später bezahlen, entweder nach 30 Tagen oder in festen Raten.

Für Händler ist Klarna nicht nur ein Zahlungsanbieter, sondern ein Werkzeug zur Conversion-Optimierung. Die Möglichkeit, teurere Produkte in Raten zu finanzieren, senkt die Kaufschwelle und kann den durchschnittlichen Warenkorbwert erhöhen. Klarna übernimmt dabei das volle Ausfallrisiko. 

Während PayPal inzwischen mit "Später bezahlen" eine ähnliche Funktion anbietet, ist Klarna als Marke fest mit diesem Zahlungsmodell verbunden und dominiert den BNPL-Markt insbesondere in den Bereichen Mode, Elektronik und Möbel.

Apple Pay & Google Pay, die Macht der mobilen Ökosysteme

Die größten Tech-Konzerne der Welt sind ebenfalls starke Konkurrenten. Apple Pay und Google Pay sind keine eigenständigen Zahlungsdienste im Sinne von PayPal, sondern digitale Wallets, die tief in die Betriebssysteme von Smartphones integriert sind. Ihre größte Stärke ist die extreme Nutzerfreundlichkeit.

Eine Zahlung wird direkt per Gesichtserkennung (Face ID) oder Fingerabdruck autorisiert, ohne dass ein Passwort eingegeben oder eine separate App geöffnet werden muss. Die Transaktion ist durch Tokenisierung hochsicher, da die tatsächlichen Kreditkartendaten nie an den Händler übermittelt werden. 

Im mobilen E-Commerce und bei In-App-Käufen ist die Bezahlung mit Apple oder Google Pay oft der schnellste und reibungsloseste Weg. Hier konkurrieren sie direkt mit PayPals "One Touch"-Funktion, haben aber den Vorteil der nativen Integration ins Gerät.

Amazon Pay - Der Riese im eigenen Revier

Ähnlich wie Apple und Google nutzt auch Amazon seine massive Nutzerbasis, um einen eigenen Zahlungsdienst anzubieten. Mit Amazon Pay können Kunden auf externen Websites einkaufen und den Bezahlvorgang über ihr bestehendes Amazon-Konto abwickeln. Die hinterlegten Adress- und Zahlungsdaten werden dabei sicher übernommen.

Der größte Vorteil für Kunden ist das Vertrauen und die Bequemlichkeit. Sie müssen bei einem unbekannten Shop kein neues Konto anlegen und keine sensiblen Daten preisgeben. Für Händler kann die Integration von Amazon Pay die Abbruchrate im Checkout senken. Die Reichweite ist jedoch geringer als bei PayPal, da der Dienst stark auf das Amazon-Ökosystem zentriert ist.

Spezialisten fordern den Allrounder heraus

Die Landschaft der Online-Zahlungsanbieter hat sich diversifiziert. PayPal bleibt der universelle Allrounder mit der höchsten Markenbekanntheit und breitesten Akzeptanz. Die Konkurrenz greift jedoch erfolgreich an den Rändern an, indem sie spezifische Probleme besser löst.

Ob Stripe für anspruchsvolle Unternehmenslösungen, Klarna für flexible Kaufanreize oder Apple Pay für mobile Bequemlichkeit – eine alleinige Antwort auf die Frage nach dem besten Anbieter gibt es nicht mehr. Die Wahl hängt heute stärker denn je vom jeweiligen Geschäftsmodell des Händlers und den Bedürfnissen des Kunden ab.