Familienentlastender Dienst muss ran
Also engagiert sie öfter die Tagesmutter des familienentlastenden Dienstes, die pflegenden Angehörigen eigentlich Erholungsstunden ermöglichen soll. Doch das Stundenkontingent, das Familien mit behinderten Kinder zusteht, ist beschränkt. „Aus eigener Tasche kann ich das nicht bezahlen“, sagt Wagner-Ott. Sorgen bereitet ihr auch, dass ihre sehbehinderte Tochter, die nicht spricht, geringere Fortschritte macht, seit die Bezugspersonen und der Tagesablauf wechseln. „Laura ist verunsichert, sobald feste Abläufe, Struktur und Rituale fehlen. Das macht alles noch viel schwerer.“
Notgruppe für einen Tag
Und nun? Zumindest biete die Lebenshilfe jetzt an einem Nachmittag pro Woche eine Notgruppe für Schüler berufstätiger Eltern an, erklärt Hilpert. Zudem werbe man weiter intensiv um Personal. Sobald sich genug qualifizierte Mitarbeiter mit der Bereitschaft zur Weiterentwicklung fänden, liefen die Tagesstätten-Angebote weiter.
Abstriche bei der Qualifikation der Betreuer zu machen, lehnt Hilpert allerdings ab. „Die pädagogischen Standards zu senken, ist der falsche Weg. Unser Anspruch ist, in der Lebenshilfe gute Arbeit zu leisten.“