Die zuvor gegebene Konzernprognose für das Gesamtjahr 2024 bestätigte das Management. "Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele zu erreichen", sagte der Vorstandsvorsitzende.
Mehr Eigenverantwortung für Beschäftigte
Der US-Amerikaner Anderson, der auf den glücklosen Werner Baumann als Bayer-Lenker gefolgt ist, will den Konzern mit einem tiefgreifenden Strukturumbau auf Kurs bringen. Er findet, dass das Unternehmen bei seinem Amtsantritt zu hierarchisch strukturiert war und die Arbeitsabläufe teilweise ineffizient waren.
Zwischen ihm als CEO und dem Kunden geben es bis zu zwölf Ebenen, monierte er damals und präsentierte dann eine neue Arbeitsstruktur, bei der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unternehmerischer denken und eigenverantwortlicher handeln sollen. Sie sollen ihren Vorgesetzten weniger Rede und Antwort stehen müssen und stattdessen selbst entscheiden, um Arbeitsabläufe im Konzern zu beschleunigen. Dadurch sind weniger Manager als Vorgesetzte nötig - besonders solche Stellen werden abgebaut, im ersten Halbjahr waren das rund 2500 von den insgesamt 3200 Jobs, die dem Rotstift zum Opfer fielen.
Weniger Chefs und mehr Macher
"Im alten System hatten wir Manager, die manchmal drei oder fünf oder sieben Leute gemanagt haben", erläutert Anderson sein bislang wichtigstes Projekt in seiner noch kurzen Amtszeit. "Jetzt haben wir normalerweise Manager, die 12, 15 oder sogar 20 Leute managen." Ihre Management-Funktion sei sehr begrenzt, es gehe mehr um Verwaltung und Karriere-Coaching.
Die eigentliche Arbeit werde nun hingegen von den anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erledigt, die sich in wechselnden Teams zusammentun und nah am Kunden sind. "Im alten System hatten wir Marketing-Leute und Produktionsleute, die alle in ihrem jeweiligen Silo steckten", sagt Anderson. "Im neuen System sind diese Leute alle zusammen und sie finden sich in Teams zusammen rund um den Kunden."
Kostensenkung im Blick
Neben der Verbesserung der Arbeitsabläufe geht es bei der neuen Firmenstruktur auch um Kostensenkungen des hoch verschuldeten Konzerns. Im Jahr 2026 sollen die Kosten vor allem wegen der Personalreduzierung um zwei Milliarden Euro gesenkt sein, in diesem Jahr sollen es bereits 500 Millionen sein. "Bei beiden Zielen sind wir auf Kurs", sagt Anderson und fügt hinzu, der Umbau komme schneller voran als er gedacht habe.
Wie viele weitere Stellen noch abgebaut werden, ist noch offen, ein Zahlenziel gibt es hierzu nicht. Firmenchef Anderson macht aber deutlich, dass der Umbau zügig voranschreiten werde.