Alter Streit um ein pikantes Wahlplakat
Die Beweggründe der Plauener CDU, dem Demokratie-Bündnis die finanzielle Unterstützung zu verwehren, gehen laut dem Bericht des „Spiegel“ auf bereits länger bestehende Querelen wegen eines pikanten Wahlkampf-Plakats zurück. Dabei saß die CDU 2012 bei der Gründung des Bündnisses als „Runder Tisch gegen rechtsextreme Propaganda und Aufmärsche“ mit am Tisch. Zum Streit kam es laut „Spiegel“ vor rund zwei Jahren, als die Vorsitzende des Bündnisses, Ulrike Liebscher von den Grünen, auf Facebook ein Wahlplakat der Satirepartei „Die Partei“ weiterverbreitet hatte. Dieses Plakat erregte bundesweit Aufsehen: Es zeigte den CDU-Ministerpräsidenten Kretschmer mit „Riesenpenis“. Diesen Vorfall hat die CDU nun offenbar zum Anlass genommen, dem Bündnis die Zuschüsse zu entziehen. Dass die Räte von AfD und dem „ Dritten Weg“ aufspringen und der CDU damit zur Mehrheit verhelfen würden, sei zu erwarten gewesen, sagen Kritiker. Die CDU indes hatte laut „Spiegel“ im Nachgang den Vorwurf, gemeinsame Sache mit „Rechtsaußen“ zu machen, zurückgewiesen. Es sei eine demokratische Abstimmung gewesen. Demnach hieß es vonseiten der CDU, dass die Gelder nun beispielsweise verwendet würden, um Schulbesuche in KZ-Gedenkstätten oder in Mödlareuth zu organisieren. SPD, Grüne und die Initiative Plauen hatten laut dem „Spiegel“-Bericht einen Gegenantrag gestellt, um die 8000 Euro für einen neuen Träger zu reservieren. Der Antrag wurde abgelehnt.