Hof Verfahren gegen Messerangreifer hat begonnen

, aktualisiert am 10.12.2021 - 10:41 Uhr

Vor dem Landgericht Hof hat am heutigen Freitag die Verhandlung gegen einen 44-jährigen Mann aus Reichenbach/Vogtland begonnen, der in der Nacht zum 6.Juli dieses Jahres vor dem Hofer Hauptbahnhof den Fahrer eines aus Polen kommenden Reisebusses erstochen hat.

 
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Hof - Der 44-jährige, der einen Zug verpasst hatte, wollte in einer Grünanlage gegenüber des Bahnhofs übernachten. Wie er dem Gericht schilderte, fühlte er sich vom Lärm der Passagiere zweier Busse gestört, die nach Mitternacht eintrafen. Nach einem Wortgefecht habe er zunächst einem der Passagiere einen Faustschlag verpasst. Als der Busfahrer danach auf ihn zustürzte, habe er sich bedroht gefühlt und zugestochen.

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Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 44-Jährige seit langem unter einer unzureichend behandelten Paranoiden Schizophrenie leidet, die ihn auch aus geringen Anlässen in angespannte Zustände führt, in denen er zur Gewaltdurchbrüchen neigt. Wegen Gemeingefährlichkeit strebt die Anklagebehörde eine dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt an. 

Besonders tragisch: Seit Jahren macht die Mutter des 44-Jährigen die Behörden im Vogtland auf die Gefährlichkeit ihres Sohns aufmerksam und versucht, eine Unterbringung zu erreichen. Schon ein Monat vor der Tat hatte er an seinem Wohnort mit dem Messer auf einen Nachbarn eingestochen, weil er sich von ihm gestört fühlte. Doch Stunden später war er wieder auf freiem Fuß.  

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