Grüne: Merz hat keine Ahnung oder keinen Anstand
Grünen-Chef Felix Banaszak warf Merz vor, eine finanzpolitische Kehrtwende vollzogen zu haben. "Einen Tag nach der Wahl stellt Friedrich Merz fest: Huch, da fehlen ja ein paar Hundert Milliarden Euro! Da müssen wir jetzt aber dringend mal was machen", sagte er in Landshut. Merz habe entweder "keine Ahnung oder keinen Anstand oder beides. Nichts davon qualifiziert ihn zum Bundeskanzler."
Linke: Wo endet die Aufrüstungsspirale?
Scharfe Kritik kam von den Linken: "Wo und wie soll diese ganze Aufrüstungsspirale enden?", sagte die Bundestagsabgeordnete Nicole Gohlke. Die frühere Parteivorsitzende Janine Wissler warf Merz Wortbruch vor: "Schneller hat noch niemand seine Wahlversprechen in die Tonne gekloppt."
AfD selbstbewusst
Bayerns AfD-Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner sagte angesichts der AfD-Erfolge in den ostdeutschen Ländern: "Wo die innerdeutsche Grenze stand, steht heute eine Brandmauer" - und die werde auch weggefegt werden.
Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, warf Merz ebenfalls einen Bruch von Wahlversprechen vor. "Das, was dort auf dem Tisch jetzt lag, das war mir nicht komplett neu. Neu ist mir, dass die Union umfällt", sagte er beim politischen Aschermittwoch der Bayern-FDP in Dingolfing.
Und auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger warf der Union Wählertäuschung vor. CDU und CSU hätten im Wahlkampf auf die Schuldenbremse beharrt, nun werde sie pulverisiert. "Das ist die Glaubwürdigkeit eines Heiratsschwindlers".
Bayerns BSW-Chef Klaus Ernst forderte erneut eine Neuauszählung der Bundestagswahl und sagte: "Jeder, der glaubt, wegen dieses Wahlergebnisses seien wir weg, der hat sich getäuscht." Ernst gab sich ohnehin sicher: "Beim zweiten Wahlantritt sind wir drin im Bundestag, das ist unsere Perspektive."