Den Termindruck hat nun das Immobilienbüro Wittig aus Hof, das, wie man hört, alles aus einer Hand liefere. Bis Ende März sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die neue Behörde, sagt Gerhard Knab, werde auch die Gegend aufwerten. „Innen und außen wird es schick“, kündigt der Investor an. Vielleicht lasse er auch noch Photovoltaik aufs Dach legen. Ladesäulen solle es aber auf jeden Fall geben.
Der Innenminister ist elektrisiert. Auch noch von der Heimatstrategie, die einst Markus Söder ausgerufen hatte, Behördenverlagerungen inklusive. Auch bei der bayerischen Polizei, erklärt Herrmann, gebe es „viel Verwaltungskram“. Das sage er jetzt einfach mal so salopp. Und dieser Krimskrams müsse nicht auch noch in München bearbeitet werden, sondern könne, „auch in etwas fernere Gebiete“ abgegeben werden. Hof bietet sich da natürlich und vor allem an. Mehr ferner von München innerhalb des Freistaates geht ja schon nicht mehr. Aber auch hier hat man seine Fähigkeiten. Herrmann erhofft sich von der Textilkompetenz in der Stadt ein paar Synergien. Für die Hofer Oberbürgermeisterin war es jedenfalls ein Tag, an dem „etwas greifbar wird“. Drei Jahre lang sei vieles im Ungefähren geblieben. „Zweifel hatte ich aber nie“, spricht Döhla wärmende Worte in Richtung des Ministers.
Alles aus einer Hand
Wie der Präsident der bayerischen Bereitschaftspolizei, Udo Skrzypczak, erläuterte, wird das Hofer Zentrum Schritt für Schritt die bisher weit verteilten Beschaffungsstellen in Bayern ersetzen. Bislang ist es so, dass jedes der bayerischen Polizeipräsidien eine eigene Abteilung hat, die für den Ankauf und die Verteilung des Sachbedarfs zuständig ist. Dazu kommen spezielle Zuständigkeiten: So ist das Präsidium Unterfranken in Würzburg für die Beschaffung aller Fahrzeuge, das Landeskriminalamt für die zentrale EDV-Ausstattung und die Bereitschaftspolizei für die Waffen zuständig. Das alles wird in Zukunft schrittweise vom Hofer Zentrum übernommen. Dies wird jedoch nicht bedeuten, dass in Hof oder seinem Umland künftig alle neuen Streifenwagen oder gar Hubschrauber der Polizei stehen. „Man muss unterscheiden zwischen dem sogenannten Strecken- und dem Lagergeschäft“, erläutert Udo Skrzypczak. Beim Streckengeschäft liefert der Hersteller direkt an die jeweilige Dienststelle. Aufgabe des Hofer Zentrums ist die Bestellung und die Ausschreibung. Vor allem Letzteres werde immer aufwendiger. Viele Beschaffungen müssten EU-weit ausgeschrieben werden. Wer hierbei Fehler mache, setze sich unweigerlich der Gefahr von Konkurrentenklagen aus, die die Beschaffung mindestens verzögern. Zu den Mitarbeitern des Hofer Logistikzentrums werden daher nicht nur Beamte des mittleren und gehobenen Dienstes sowie vergleichbar ausgebildete Angestellte, sondern auch Juristen gehören.