Polizei-Bilanz zum Schlappentag Betrunkene Männer pöbeln, schubsen und schlagen

Die Hofer Polizei hat am Schlappentag viel zu tun. Wo Alkohol im Spiel ist, sinkt oft die Hemmschwelle zur Gewalt. Immer sind Männer die Aggressoren.

 
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Polizei. (Symbolbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Am Montag fand der 593. Hofer Schlappentag statt. Bei angenehmen Temperaturen fanden sich etwa 2800 Besucher bei Musik und Schlappenbier zum gemütlichen Beisammensein im und vor dem Festzelt ein. Zum Schutz der Veranstaltung war die Polizeiinspektion Hof mit Unterstützungskräften im Einsatz.

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Leider fielen etliche Personen alles andere als positiv gegenüber den Beamten auf. Für einige endete der Tag gar im Gewahrsam. Das berichtet die Hofer Polizei am Dienstag.

Mann will mit Maßkrug vom Festgelände gehen

Gegen 15.45 Uhr trat zunächst ein 68-Jähriger negativ in Erscheinung. Der alkoholisierte Mann wollte das Festgelände verlassen, ohne seinen Maßkrug abzugeben.

Als er von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes darauf angesprochen wurde, reagierte er mit Beleidigungen. Als hinzugezogene Beamte seine Personalien feststellen wollte, leistete der Mann Widerstand und sperrte sich gegen die Maßnahme.

Zudem beleidigte er auch die Polizeibeamten. Daher wurde der renitente Mann in Gewahrsam genommen. Einen Atemalkoholtest verweigerte er.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof wurde dem Mann durch einen Arzt eine Blutprobe entnommen. Anschließend musste er seinen Rausch nach Bestätigung durch eine Richterin des Amtsgerichts Hof in einer Zelle der Hofer Polizei ausschlafen.

Auf ihn kommt nun ein Strafverfahren zu, unter anderem wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung. Verletzt wurde niemand.

Mann pöbelt Polizisten an

Gegen 17 Uhr fiel ein 29-Jähriger negativ auf. Nachdem er - wohl aufgrund ungebührlichen Verhaltens - vom Sicherheitsdienst zunächst des Festgeländes verwiesen wurde, kam er wenig später zurück und pöbelte Polizeibeamte an.

Da er einem erteilten Platzverweis nicht Folge leistete, mussten ihn die Beamten mit unmittelbarem Zwang vom Gelände entfernen. Als er daraufhin erneut in aggressiver Manier auf die Polizisten zuging und sich ihnen gegenüber bedrohlich und in beleidigender Weise äußerte, mussten diese ihn zu Boden bringen und fesseln.

Er muss sich nun wegen Bedrohung und Beleidigung strafrechtlich verantworten.

Mann will Beamten in Arm beißen

Etwas später, gegen 18.45 Uhr, mussten die eingesetzten Beamten erneut einschreiten. Im Festzelt war ein 28-Jähriger mit anderen Besuchern aneinandergeraten und hatte diese beleidigt.

Sogar in Anwesenheit der Beamten schubste der aggressive Mann einen seiner eigenen Freunde unvermittelt zu Boden. Auch er missachtete einen ihm erteilten Platzverweis, sodass ihn die Beamten vom Festgelände verbringen mussten.

Dabei leistete er Widerstand, weshalb ihm die Gewahrsamnahme erklärt und er gefesselt wurde. Im weiteren Verlauf versuchte der Aggressor zu allem Überfluss, einen Polizeibeamten in den Arm zu beißen und beschädigte die Tür eines Dienstfahrzeuges.

Während der Fahrt in die Gewahrsamszelle mussten sich die Beamten auch noch verschiedene Beleidigungen anhören. Bevor der renitente Mann seien Rausch in einem Haftraum ausschlafen konnte, musste er sich einer staatsanwaltschaftlich angeordneten Blutentnahme unterziehen.

Einen Atemalkoholtest hatte er zuvor verweigert. Ernsthafte Verletzungen erlitt niemand. Auch er muss sich nun wegen des Widerstand gegen und wegen eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie wegen Beleidigung und versuchter Körperverletzung strafrechtlich verantworten.

Mann leistet Widerstand

Nur wenige Minuten später, gegen 19 Uhr, legte sich ein 33-Jähriger mit den eingesetzten Polizeibeamten an. Auch er weigerte sich, das Gelände nach Aufforderung des Sicherheitsdienstes zu verlassen und ignorierte ebenso einen polizeilichen Platzverweis.

Auch sein anwesender Vater konnte ihn nicht zur Vernunft bringen. Um den Platzverweis durchzusetzen, erklärten die Beamten ihm daher die Gewahrsamnahme und brachten ihn mit Zwang vom Festgelände.

Dabei leistete der mit mehr als 1,7 Promille erheblich alkoholisierte Mann massiven Widerstand. Mehrere Beamte waren nötig, um ihn schließlich zu fixieren und in einen Haftraum der Hofer Polizei zu transportieren.

Dort leistete er abermals körperlichen Widerstand. Durch die Zwangsanwendung erlitt der Mann leichte Blessuren, die jedoch keine akute Behandlung erforderten.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof wurde ihm durch einen Arzt eine Blutprobe entnommen. Die restliche Nacht verbrachte er in der Zelle. Er muss sich nun ebenfalls wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.

Mann schlägt mit Bierkrug auf Kontrahenten ein

Doch nicht nur Polizeibeamte wurden Opfer von Straftaten. Gegen 20.20 Uhr schlug ein 26-Jähriger, bisherigen Erkenntnissen zufolge bei einer Auseinandersetzung im Festzelt, mehrfach mit einem Bierkrug auf den Kopf eines 23-Jährigen.

Nachdem dieser zu Boden ging, wurde er von dem 26-Jährigen noch mit Fäusten geschlagen und gewürgt. Er kam im Anschluss leicht verletzt mit dem Rettungsdienst in ein Krankenhaus.

Der mit knapp 1,4 Promille erheblich alkoholisierte junge Mann konnte durch alarmierte Beamte anschließend ausfindig gemacht werden. Auch er musste sich auf Anordnung der Staatsanwaltschaft einer Blutentnahme unterziehen und wird sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen.

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Mann schlägt Lebensgefährtin mit Faust ins Gesicht

Kurz darauf kam es zu einem Disput zwischen einem Paar. Ein 54-Jähriger schlug hier seiner 40-jährigen Lebensgefährtin nach einem Streit mit der Faust ins Gesicht.

Die Dame sackte zu Boden und wurde leicht verletzt. Beide waren erheblich alkoholisiert. Nach Sachverhaltsaufnahme muss erwartet den Mann nun ein Verfahren wegen Körperverletzung.

Sexuelle Belästigung

Darüber hinaus kam es bis zum Veranstaltungsende gegen 21 Uhr zu weiteren, kleinen Auseinandersetzungen, infolge derer vereinzelte Besucher in Gewahrsam genommen oder des Platzes verwiesen werden mussten.

Ferner war auch je ein Fall von sexueller Belästigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu verzeichnen. Fast immer spielte der vorherige Alkoholkonsum und die damit verbundene Herabsetzung der Hemmschwelle eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Laut Polizei waren immer Männer die Aggressoren.

Polizei Hof zieht dennoch positives Fazit

Insgesamt ist seitens der Polizei trotz des hohen Einsatzaufkommens ein positives Fazit zu ziehen, heißt es weiter vonseiten der Polizei.

Obwohl die gegenüber den eingesetzten Beamten gezeigten Aggressionen und Weigerungshalterungen einiger Besucher bedenklich erscheinen und den traurigen Trend der generell zunehmenden Gewalt gegen Einsatzkräfte leider untermauern, konnte der Schutz der Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Sicherheitsdienst jederzeit gewährleistet und dem friedlichen Großteil der Besucher ein tolles Fest ermöglicht werden.