Poller in Weißenstadt Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen

Sascha Fuchs

Nach wie vor ist das Thema Sperrung des Campingplatzes in Weißenstadt ein viel diskutiertes. Die Poller werden kommen. Es ist nur fraglich, wie lange sie bleiben.

 
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Aktuell sieht es hier deutlich verschneiter aus. Das Foto ist einige Wochen alt und zeigt die Markierungen beim Campingplatz, auf denen die Poller aufgestellt werden. Foto: pr.

Die geplanten Poller am Campingplatz in Weißenstadt sind für viele Weißenstädter Bürger und auch Camper das Reizthema schlechthin. Nach einem Beschwerdebrief, unterschrieben von über 300 Weißenstädtern, der sich gegen die Sperrung mit den Pollern ausspricht, und einer Petition, unterschrieben von über 100 Menschen, die das Gegenteil wollen, musste die Stadt handeln. Bürgermeister Frank Dreyer nahm bei der Stadtratssitzung im November zu allen Argumenten und Kritikpunkten Stellung (wir berichteten). Die Entscheidung steht laut Dreyer jedenfalls – die Poller werden kommen.

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Kritik seitens der Bürger

Doch auch nach der Stellungnahme geben sich die Weißenstädter nicht mit dieser Entscheidung der Stadt zufrieden. Von den Stadträten und von Frank Dreyer fordern sie mehr Nähe zu den Bürgern und halten ihren Vorschlag aus dem Beschwerdebrief – mehrere Bodenwellen, um die Durchfahrgeschwindigkeit durch den Campingplatz zu verringern – nach wie vor für die bessere Idee.

„Man muss sich die Frage stellen: Ist der Bürgermeister für unsere Bürger oder für die Camper da?“, mahnt Lothar Schwarz, einer der Unterzeichner des besagten Beschwerdebriefs. „Man will den Verkehr auf dem Campingplatz beruhigen. Doch so lange dort ein Gasthaus steht, wird die Zone dort nie wirklich beruhigt sein“, schließt sich Klaus Knies, ehemaliger Bürgermeister von Weißenstadt, an.

Den Vorschlag, man könne Schlüssel für die Poller an bestimmte Bürger verteilen, halten die Unterzeichner des Beschwerdebriefs ebenfalls für unsinnig: „Zum einen ist es umständlich, und ich denke, es wird sicherlich auch Leute geben, die die Poller aufsperren und dann einfach offen lassen. Zum anderen muss man im Zweifel Leuten im Auto hinter sich erst einmal erklären, dass man sie nicht durchlassen darf, obwohl man selbst durchfährt.“

Ein weiterer Punkt, den Lothar Schwarz anbringt: „Autofahrer, die von der Sperrung noch nichts wissen, fahren die Strecke bis zu den Pollern und müssen dann wieder umkehren. Also ist die Zone nicht beruhigter, sondern das Gegenteil ist der Fall.“

Lösung für Anrainer finden

Bei der jüngsten Stadtratssitzung gab es nun eine Anmerkung aus der CSU-Fraktion dazu. Fraktionssprecher Christian Schill hatte bereits in der Novembersitzung angemerkt, dass man eine Lösung für Anrainer mit berechtigtem Interesse finden und diesen die Durchfahrt ermöglichen müsse. Nun bat die Fraktion um eine Ergänzung beziehungsweise Veränderung im November-Protokoll: Zum einen sollte die Stadt alle Möglichkeiten nutzen, das Gefahrenpotenzial an der Kreuzung in der Sparnecker Straße zu verringern. Außerdem sollten nach einer einjährigen Testphase alle Beteiligten gemeinsam darüber beraten, ob die Poller-Maßnahme wirklich sinnvoll und zielführend ist.

Klar ist, dass bei den Pollern in Weißenstadt noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Das bemerkte auch SPD-Fraktionssprecher Markus Zitzmann in seiner Jahresabschlussrede im Stadtrat. Der Beschluss zu der geplanten Sperrung am Campingplatz habe für reichlich Diskussion nicht nur im Gremium geführt: „Es ist gut und gehört zu einer Demokratie, wenn sich unsere Bürger für die Politik in unserer Stadt interessieren. Dazu gehört auch, getroffene Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und Anregungen zu geben.“

Zitzmann betonte aber auch, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen werde, an dem eine endgültige Entscheidung fallen muss. Dann gehöre es auch zu einer guten Demokratie, dass diese Entscheidung von allen akzeptiert werde.

Die Poller werden auf jeden Fall kommen, an dieser Entscheidung ändert sich zunächst nichts. Es bleibt aber abzuwarten, ob sie nach einem Jahr immer noch stehen