Regensburg - Ein überragender Bitzer, hervorragende Spezialteams und ein spätes und eher schmeichelhaftes Ausgleichstor: Das alles half den Selber Wölfen im eminent bedeutenden Schlagabtausch in Regenburg nichts. Die Eisbären kontrollierten große Teile der Partie und nahmen den Fichtelgebirglern, die von ihren zahlreichen mitgereisten Fans stimmungsvoll unterstützt wurden, den letzten Schimmer Hoffnung auf Platz zehn und die Pre-Playoffs. Bei nun acht Punkten Rückstand auf die Oberpfälzer (9.) und sieben auf die Lausitzer Füchse (10.) und nur noch vier ausstehenden DEL2-Begegnungen kann Selb mit den Playdowns planen. Die Enttäuschung darüber war Trainer Sergej Waßmiller in der Pressekonferenz nach dem Spiel deutlich anzumerken: „Es ist schwer die richtigen Worte zu finden. Die Leistung hat heute einfach nicht gereicht, um die Punkte mitzunehmen. Es war zu wenig. Die Jungs sind natürlich bedient.“
Etwas überraschend ließ der Deutsch-Russe im Derby Neuzugang Egil Kalns, am Freitag noch gefeierter Siegtorschütze im Penaltyschießen gegen die Lausitzer Füchse, als fünften Kontingentspieler außen vor. Der Lette musste sich wie alle, die es mit den Wölfen halten, schon nach 90 Sekunden massiv ärgern. Eisbären-Punktemaschine Kyle Osterberg wurde rechts vorm Tor sträflich freigelassen und von Marvin Schmid von der anderen Eisseite durch vier Selber hindurch perfekt bedient. Gästegoalie Michael Bitzer bekam zwar rechtzeitig die kurze Ecke zu, wurde allerdings von seinem US-Landsmann getunnelt – 1:0 für Regensburg (2.). Auch danach waren die Oberpfälzer im ersten Drittel stark spielbestimmend, nur zwei Minuten später scheiterte Topi Piipponen am Pfosten. Dann der nächste Schreckmoment für die von Kopftreffern Daniel Schwambergers und Max Gimmels in dieser Saison schon genug geplagten Selber: Ein Physiotherapeut wurde von einer abgefälschten Scheibe getroffen und sackte auf der Auswechselbank zusammen. In der ersten Drittelpause sollte glücklicherweise die Entwarnung folgen: Ihm geht es gut.