Premiere Wirrer Wandersmann im Theater Hof

Das Drama des Ichs (von links): Cornelia Wöß, Jörn Bregenzer und Oliver Hildebrandt bei einem Szenenausschnitt während der Matinee. Foto: Theater Hof

Am Freitag zeigt das Theater Hof die Schauspiel-Premiere von Peer Gynt. Die Inszenierung von Lydia Bunk will die Irrungen des Bauernsohnes zu einer Wanderung durch Welten und die Seele machen – eine Herausforderung für den Ausstatter.

 
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Das Werk ist viel gespielt auf deutschen Bühnen, aber die Inszenierung von Peer Gynt am Theater Hof hat das Potenzial für Überraschungen. Regisseurin Lydia Bunk und Ausstatter Christoph Gehre sind davon überzeugt, dass der Norweger Henrik Ibsen sein fantastisches Gedicht so angelegt hat, dass dessen Psychologie heute noch trägt. „Bei Ibsen kommt man immer sehr weit mit Tiefenpsychologie. Es ist sehr spannend, wie die Dorfgemeinschaft, die Peer Gynt mobbt, in seiner Fantasie in Trolle verwandelt wird“, erklärt die Regisseurin. Die Hofer Schauspiel-Premiere ist am Freitag um 19.30 im Großen Haus.

Oliver Hildebrandt spielt die Titelrolle. Er ist es, der sich in seinen Träumen verliert und der Herrscher, Liebhaber, Vater, Sklavenhändler und Geschäftsmann ist. Er liebt die Frauen und geht unter die Trolle. Sein Größenwahn gipfelt , als er sich zum Kaiser aufschwingt – im Irrenhaus. Aus dem Bauernsohn wird ein Wanderer, der durch die Welt und sein Inneres irrt und kein Ziel hat und am Ende nicht weiß, wer er ist.

Ibsen hat seinen Peer Gynt 1867 als Gedicht zu Papier gebracht, später schrieb er es zu einer Bühnenfassung um. Das Theater Hof zeigt die deutsche Fassung von Frank Günther. Der Fünfakter hat eine Länge von 170 Minuten (das Original hätte sechs Stunden gedauert). Lydia Bunk hat sich dem angenommen und musste mit Christoph Gehre Einfallsreichtum entwickeln. In dem Drama gibt es Trolle, eine singende Säule, die Angst und den Teufel. Das fordert heraus, schafft aber auch Freiheit für Fantasie. „Es galt, die richtigen Atmosphären und verschiedenen Lebenswelten zu finden, und diese mit eindrucksvollen Kontrasten von Formen und Farben zu gestalten“, sagt der Ausstatter.

Die nächsten Vorstellungen von Peer Gynt sind nach der Premiere am Freitag am Mittwoch, 19. Oktober, am Freitag, 21. Oktober, Samstag, 22. Oktober, und Sonntag. 23. Oktober, jeweils um 19.30 Uhr im Großen Haus zu sehen. Es gibt noch Karten.

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