Etwas leichter hat es die Obst-und-Gemüse-Gruppe. „Im Oktober haben zum Beispiel Äpfel, Quitten, Brokkoli, Kartoffeln und Kürbis Saison“, erklärt ein Mädchen mit Blick auf den Saisonkalender. Etwas schwieriger ist es für sie herauszufinden, welche Früchte von weit her kommen. Doch mithilfe einer Verkäuferin finden die Schüler und Schülerinnen auch das heraus. Auf den Fragebogen schreiben sie die Antwort: „Bananen, Drachenfrüchte, Kokosnüsse und Kaktusfeigen.“
Die Wurst-und-Fleisch-Gruppe schaut etwas genauer auf die Preise. Sie erkennen: „Hackfleisch ist günstiger als ein Schweinefilet.“ Aktuell koste ein Kilogramm Hack 9,99 Euro und ein Kilogramm vom Filet 15,90 Euro.
Die Tiefkühl-Gruppe notiert, bei welcher Mindesttemperatur TK-Produkte gelagert werden müssen: „Bei mindestens -18 Grad“, schreibt eine Sechstklässlerin auf den Zettel. „Das wusste ich aber schon zuvor“, ergänzt sie im Gespräch. Neu für das Mädchen sind allerdings die verschiedenen Siegel. Die Realschülerin zählt auf: „Viele Produkte haben ein MSC- oder ASC-Siegel, ein EU-Bio-Logo oder das Naturland-Siegel.“ Die Gruppe ist jedoch unsicher was, diese bedeuten. Hier die Auflösung: Das MSC-Siegel haben Meeresfischprodukte, die nachhaltig gefischt worden sind. Der Fischbestand wurde beispielsweise nicht überfischt und das Ökosystem des Meeres nicht beschädigt. Das ASC-Siegel bezieht sich auf Zuchtfisch. Hier trifft der ökologische Naturschutz zu. Auch auf Sozialstandards, also auf ordentliche Arbeitsverhältnisse, wird geachtet. Beim EU-Bio-Logo garantiert die Europäische Kommission unter anderem eine artgerechte Haltung, eine stark begrenzte Verwendung von Lebensmittelzusatzstoffen und strikte Regeln für die Verwendung von Antibiotika. Der Verband Naturland arbeitet mit zwei Bio-Siegeln: Die Öko-Aquakultur und das Wildfisch-Siegel. Bei ersterem geht es darum, marine Ressourcen zu schonen. Das zweite sagt aus, dass beim Fang des Produkts keine schädlichen Fangmethoden angewendet wurden und Beifang so weit wie möglich vermieden wurde.
Die Mädchen, die in der Kartoffel-Gruppe zusammenarbeiten, sind von den verschiedenen Namen der Kartoffelsorten begeistert: „Es gibt zum Beispiel die Kartoffeln Isabelia, Sunshine, Lilly und Juventa.“ Außerdem sind sie begeistert, ihr neues Wissen anzuwenden: „Gestern waren wir am Bauernhof. Dort haben wir Kartoffeln ausgegraben und viel über die Pflanze selbst und den Kartoffelkäfer gelernt.“ Auf die Frage, was sie für die Zukunft mitnehmen, antworten die Mädchen beinahe im Chor: „Mehr Kartoffeln essen!“
Digitales Rezeptbuch zum Abschluss
Letztendlich lernen die Schüler durch das Einkaufstraining viele Dinge, die ihnen auch in Zukunft im Bezug auf Lebensmittel hilfreich sein werden. Um sich auch später einmal an die Projektwoche erinnern zu können, entsteht während der Woche ein kleiner Film, und am Ende gibt es auch ein digitales Rezeptbuch. Ein Sechstklässler fasst die Aktion treffend zusammen: „Super Sache!“