Bayreuth - Das am Dienstag vor dem Landgericht verkündete Urteil lautet auf Totschlag. Damit blieb die Kammer knapp unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine Jugendstrafe von sechseinhalb Jahren wegen Totschlags verlangt hatte. Der Verteidiger der 20-Jährigen hatte argumentiert, die Frau war davon ausgegangen, das Baby sei nach der Geburt gestorben und schon tot gewesen, als sie es in den Müllsack gelegt hatte.

Das Gericht jedoch sah es als erwiesen an, dass sie sehr wohl wusste, dass das Baby gelebt hatte, bevor sie es in Plastik wickelte: „Das Kind starb wie von der Angeklagten beabsichtigt durch Ersticken.“ Die damals 19-Jährige hatte das Baby im vergangenen Jahr im Badezimmer der Wohnung eines Bekannten in Heinersreuth zur Welt gebracht. In den Mülltonnen des Mehrfamilienhauses war die Babyleiche entdeckt worden.